Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 26
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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26 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1903.)

Nach dieser Abschweifung habe ich also an einem
krassen Beispiel noch zu zeigen, wie leicht ein materialistischer
Skribler, der die Sache nicht todtschweigen wollte,
mit meiner Goethe - Schrift fertig wurde. In „Westermanni$
Monatsheften" (November 1902) schreibt dieser „am Feuer
stehende" (vergl. Shakespeare) — Herr nämlich Folgendes:
„ . . . Seiting*8 Schrift, die in Anekdoten wühlt, Nataly von
Eschstruth als Kronzeugin beschwört und schliesslich sieges-
gewiss behauptet, gezeigt zu haben, wie die Okkultisten
Goethe ganz und voll zu den Ihrigen zählen dürften . . .
Dass ich dich in der Gesellschaft seh! . . Wer weiss,
dass ich in meiner Schrift rund 80 von Goethe selbst herrührende
Mietheilungen, Aussprüche, Briefstellen u. s. w.
bringe, mich dagegen nur in drei Fällen auf ferner stehende
Zeugen (Prof. Daurner, Dr. Schwabe unJ — horriblle dictu!
— N« v. Eschstruth) berufe, der wird sich über die Schamlosigkeit
und Frechheit dieses „Kritikers" mit mir nicht
genug wundern können, umsomehr, als jene Fälle bei meiner
Beweisführung gar keine Rolle spielen. Hier kommt es
lediglich darauf an, wie Goethe sich über die okkulten
Phänomene ausgesprochen, nicht ob er sie selbst erlebt
hat. Ich habe die von anderen Personen berichteten Erlebnisse
überhaupt nur mit herangezogen, um Goethe'* geradezu
verblüfferde Vorurteilslosigkeit und weitgehende Anerkennung
okkulter Thatsachen einigermassen begreiflich zu
machen. Wenn er z. B.f wie uns der einwandfreie Zeuge
Fr. v. Müller versichert, Walther Scotts Briefe über Geistererscheinungen
und Hexerei sehr lobt (am 5. Jan. 1831),
dann liegt es nahe, dass er selbst entsprechende Erlebnisse
gehabt, so dass die von Dr. Schwabe und N. v. Eschstruth
berichteten Spukerscheinungen um so glaubwürdiger werden,
als sie in der okkultistischen Litteratur keineswegs vereinzelt
dastehen. Und wenn Goethe hierüber nichts an eine
weitere Oeffentlichkeit gelangen Hess, so erklärt sich dies
aus seiner in manchen Dingen beliebten Verschwiegenheit,
seiner Ehrfurcht vor dem Geheimnissvollen und der Scheu,
dieses entweiht zu sehen.

Was N. v. Eschstruth betrifft, so konnte ich, da ich das
menschliche Zeugniss nicht nach der Art der Antiokkultisten

Bezug auf unsere Sache auch nicht an „dummen* Aeusserungeu
gefehlt. Einen haarsträubenden Fall habe ich in meiner Hacket-
Schrift auf S. 20 mitgetheilt. — Und was die Schulmedizin anlangt,
so genügt es, einige gegen die Vivisektion gerichtete Schriften zu
lesen, um sich zu überzeugen, dass mit diesem Zweig der Zunftwissenschaft
am schärfsten gerade von hervorragenden Medizinern
selbst ins Gericht gegangen wird.


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