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Langsdorf*: Was wird uns das XX. Jahrhimdertf bringen? 33
Maack mit dem „Sortiren von Strahlen" geschäftigen, wie
Curie neulich mit einem Blinden, Dr. Javal, vor der Pariser
Akademie der Medizin die Neuigkeit voitrug, dass gewisse
Strahlen, und zwar Radium-Strahlen, auch von Blinden^ gesehen
werden, was Reichenbach schon vor 5U Jahren drucken
Hess!
Was wird uns das XX. Jahrhundert bringen?
(Nach einem in Chicago gehaltenen Traneevortrag des
Mediums Airs, Cora Richmond.)
Mitgetheilt von Dr. G. v. ljaiig$<lorfr.*)
Es heisst: „Prophezeihungen gehen gewöhnlich fehl;
aber mit der Zeit erfüllen sie sich doch."
Es sind eben die sich nur wiederholenden^ Ereignisse
gerade so gewiss, wie das Wiederkehren der Jahreszeiten
und die im Kreise wiederkehl enden Planeten bezw. andere
Himmelsköipen Es handelt sich blos darum, Kenntnisse
von den grossen, geistigen Kräften des Universums zu besitzen
, um zu verstehen, dass das geistige Leben alle diese
Prophezeiungen und deren Erfüllungen schon in sich trägt.
Eine Thatsache, die Euch auf Erden zustösst, haltet Ihr für
wirklich; aber es bedarf blos einer geistigen Vision und
der Kraft, vorauszusehen, dass der Erde Dasselbe bevorsteht
, was irgend wo anders auch geschehen ist.
Das 20. Jahrhundert ist nicht nur angefüllt mit grossen
Hoffnungen, sondern mit der Verwirklichung vieler geäusserter
Prophezeiungen, die thatsächlich eintreffen werden.
Der Lärm der Dampfmaschine wird beseitigt werden, und
selbst die Elektrizität durch noch grössere Erfindungen in
Schatten gestellt werden. Es ist ganz natürlich, dass die
Luftschiffahrt eine gelöste Frage werden wird, d. h. als
Thatsache ist sie bereits gelöst; es handelt sich jetzt nur
darum, sie für den Transport von Gütern zu verwerthen.
Die Aussichten hiefür sind viel günstiger als die in den
*) Von unserer grundsätzlichen Ablehnung spiritistischer Trancereden
glaubten wir im vorliegenden Fall mit Rücksicht nicht nur
auf den ausdrücklichen Wunsch des im Kample um seine spiritua-
listische Lebensüberzeugung ergrauten ehrwürdigen Einsenders, sondern
auch des gehaltvollen, zur Jahreswende passenden und psychologisch
wie sachlich interessanten Inhalts wegen absehen zu dürfen,
in weichem wir jedoch keine von jenseitigen Intelligenzen herrührende
Offenbarung, sondern lediglich eine dem Unter bewusstsein
des sich selbst für Minsüirirtu haltenden Mediums entstammende
Keflexäusserung eigener oder auch fremder Gedanken erblicken
können. — Eed.
Payohische Studien. Januar 190$. 3
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