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36 Psyeliisehe Studien. XXX. Jahrg. 1. Heft. (Januar im.)
eine Zeit kommen, wo man diese Gabe besser würdigen und
lernen wird, sie durch rationelle Erziehung zu entwickeln.
Man wird nach und nach lernen, dass die Gabe einer
psychischen Veranlagung keine Schwäche, sondern eine
Kraft ist, und dass man solche Sensitive gleichsam mit
einem Chronometer oder Kompass aufsuchen und erkennen
sollte, dass sie zu den selten begabtesten Menschen gehören
.
Da nun einmal die Welt in eine neue psychische Aera
eingetreten ist, so muss diese psychische Aera im 20. Jahrhundert
natürlich wachsen und zunehmen. Damit meine
ich, dass eine grosse Anzahl von Menschen sich in psychischen
Fragen ein grösseres Wissen aneignen und damit
auch über eine grössere [psychische Kraft verfügen
werden,, Unser Wille begreift allmählich psychische Gegenstände
und weiss, dass diesbezügliche Fragen einer naturgesetzlichen
Quelle entspringen und der menschliche Geist
sich intuitiv (mit anschaulicher Erkenntniss) öffnet, um Eindrücke
, Einflüsse und Lehren von solchen zu empfangen,
die, der Erde entrückt, in einer geistigen Wrelt fortleben.
Solche Lehren werden nicht lange mehr als verboten, sündhaft
und blasphemisch erscheinen, wie es heut zu Tage noch
der fc^all ist. Schon kann man heute kaum eine Monatsoder
Tageszeitung finden, ohne auf eine Besprechung der
Frage des Spiritualismus zu stossen. Das weist auf eine
zunehmend** Erkennung geistiger Naturgesetze hin und ist
nicht als Hinderniss, sondern als ein herrliches Mittel anzusehen
, um die Menschen. schon auf Erden immer höher
zu bringen.
Edison und jeder grosse Erfinder auf dem Gebiet des
Naturwissens gesteht es offen ein, dass seine Erfindungen
nicht seinem Hirne entspringen, sondern von einem Geiste,
der über ihm steht, kommen, und dass diese Eindrücke
entweder als nächtliche Visionen, oder während der täglichen
Arbeit wie angeflogene Blitzgedanken sich seinem Geiste
ganz unerwartet einstellen.
Grosse Entdecker äusserten sich ähnlich, wie z. B. der
Astronom Herschel ebenfalls zugestand, dass er die von
ihm mit dem Fernrohr entdeckten Planeten stets schon
vorher in einer Art geistiger Vision gesehen habe. Solches
Wissen stützt sich dann auf ein von aussen her wirkendes
Bewusstsein. Jede sog. Entdeckung entspringt einem geistigen
Reiche praktischer Wirklichkeit. Jeder Planet befindet
sich immer noch in der Entwicklung und es unterliegt
keinem Zweifei, dass viele Eindrucke aus der geistigen
Sphäre höher entwickelter Planeten kommen.
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