Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 57
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Suggestion, sein Arm sei steif, nicht zum Munde fähren
können. Der ohnehin sehr nervöse junge Mann war schon
bei Beginn der Vorstellung stark aufgeregt und machte
auch während derselben einen ermatteten Eindruck. Als
Sachverständige fungierten Prof. Dr. Meschede-Königsberg
(dessen Anstalt Lau zugeführt worden war), Dr. Empacher-
Jnsterburg und Dr. Weinbaum-Kmtrm; letzterer bezeichnete
es als ein Verbrechen, derartige hypnotische Experimente
mit nicht zuvor ärztlich untersuchten Personen vorzunehmen.
Der Staatsanwalt war jedoch der Ansicht, dass der Angeklagte
sich nicht bewusst sein konnte, etwas Unerlaubtes
zu betreiben, weil er sein Gewerbe bisher unter den Augen
der Behörden und der Aerzte ausgeübt hat und ihm in
jenem Falle trotz seiner mangelhaften Vorbildung ausdrückliche
Erlaubniss zu derartigen Experimenten vom Polizeiamt
ertheilt worden war.

f) Falsche Nachrichten über d|ie russische
Kaiserfamilie. Man schreibt der „Neuen Freien Presse"
aus Petersburg: „In letzter Zeit wurden verschiedene übertriebene
und falsche Nachrichten über die zur Zeit in
Livadia verweilende russische Kaiserfamilie veröffentlicht.
Die Schwierigkeiten der Berichterstattung über russische
Hofverhältnisse bringen es mit sich, dass Phantasien Eingang
in die Berichte weniger kritischer Correspondenten
finden, und im Auslande ist man geneigt, wenn es sich um
Russland handelt, auch das Unmöglichste für wahr zu
halten. Die Gerüchte, welche sich auf solche Art verbreiteten
, sprechen von der Melancholie der Kaiserin
Alexandra Feodorowna, ferner, dass der Zar unter dem Einflüsse
des Spiritisten Philipp stehe [vergl. Dez.-Heft S. 757
—59], endlich, dass der Grossfürst - Thronfolger Michael
Alexanärowitsch brustkrank oder schwindsüchtig wäre. Wir
können diese Nachrichten auf Grund völlig vertrauenswürdiger
Informationen aus dem dem russischen Hofe nahestehenden
Kreise folgendermassen berichtigen: Die junge
Kaiserin ist bedrückt. Sie wünschte sich so sehnsüchtig einen
Knaben, dass, wenn es sich nicht um eine Kaiserin handeln
würde, die dem Gemahl einen Sohn zu geben wünscht,
sondern um jede andere Mutter, diese Betrübniss leicht
verständlich wäre. Aber ihre gedrückte Stimmung und
ihre Thränen sind noch bei Weitem keine Melancholie.
Von 'dem „Spiritisten Philipp" weiss man in Hofkreisen
nur, cdiss er kein Spiritist, sondern ein englischer
Arzt üt, der mit Hypnotismus und hypnotischer Heilkunde
sich beschäftigt. Am russischen Hofe hat £er
nicht [mehr Einfiuss gehabt, als jeder beliebige Arzt, Es


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