Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 58
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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58 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 1. lieft. (Januar 1903.)

handelt sich um ein rheumatisches Leiden des Kaisers.

— Dr. Philipp ist schon seit Wochen abgereist und weilte
nur einige Tage in der Krim. Die Nachrichten über die
zerstörte Gesundheit des Thronfolgers sind ebenso falsch
wie lächerlich. Der junge Zarensohn ist eifriger Sportsmann,
der Reiten, Lawn-Tennis, Yachting liebt und ausserdem
ein tüchtiger Soldat ist." (5. Beil. der Leipz. N. Nachr."
v. 13. Dez. v. J.) — Unter der Spitzmarke: „Spiritismus
in hohen Kreisen" bringt aber die 6. Beilage
desselben Blattes noch nachstehende Mittheilungen: Der
Spiritist Philipp, der am russischen Kaiserhofe seine magnetischen
Kuren versucht hat, ist ein Franzose und stammt
aus Lyon. Dort erzählt man ganz wundersame Dinge über
den sonderbaren Mann. Ueber seine Praxis lässt sieb Genaues
, oder besser gesagt Vernünftiges, aus den Leuten,
die mit ihm zu thun haben, nicht herausholen. Nach ihren
Behauptungen behandelt er die bei ihm Heilung Suchenden
überhaupt nicht, Er lässt sich nach dem „Pester Lloyd"
von ihnen einfach ihre Leiden berichten. Er berührt den
Kranken nicht einmal, er macht keine einzige Bewegung,
und doch, sobald der Kranke sein Haus verlässt, fühlt er
sich erleichtert. Thatsache ist jedenfalls, dass Herr Philipp

— ob dies sein wirklicher Name ist, weiss kein Mensch —
einea grossen Zulauf hat, und dass die Lyoner Aerzte ihm
wiederholt polizeiliche Schwierigkeiten wegen Kurpfuscherei
gemacht haben. Er soll dann medizinische Studien begonnen
haben, um das Arztdiplom zu erlangen, hat aber
diese Studien wieder aufgegeben, angeblich, weil man ihm
an der medizinischen Fakultät alle möglichen Hindernisse
bereitet habe. Dass er thatsächlich am Petersburger Hofe
war — denn augenblicklich ist er wieder in Prankreich —
kann trotz aller offiziösen Dementis als feststehend betrachtet
werden. Einer der Grossfürsten, der mehr in
Prankreich als in Russland sich aufhält, hat ihn bei Hofe
eingeführt. Es ist ein offenes Geheimniss, dass die Pariser
Spiritisten an den russischen Grossfürsten eine sehr dankbare
Klientel haben. Vor Kurzem hat sich in Petersburg
eine Art psychischer Verein gebildet, der unter diesem
wissenschaftlich klingenden Titel den bekannten Hokuspokus
der halbwissenschaftlichen Transscendentalpraktiker
(! Red.) treibt und unter dem Patronat mehrerer Grossfürsten
steht. Der französische Ar/,t Dr. Encausse, der
unter dem Namen Papus vor längerer Zeit ein Buch über
Kabbalismus und Magie veröffentlicht hat, das grosses Aufsehen
erregte, steht der Gründung dieses Vereins sehr
nahe. Er ist es auch, der Philipp den Weg nach Russland


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