Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 78
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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78 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1903.)

anschauung unter voller Bescheidenheit und Betonung seiner
eigenen Verdienstlosigkeit betrachtete, sind stets und gerade
von den grossen Experimentatoren, die ganz nach eigenem
Beheben die subtilsten Untersuchungen mit ihm anstellten,
gewürdigt worden. Nicht eine einzige ,,Entlarvung" hat es
in 3—4 Jahrzehnten seiner Laufbahn gegeben, wovon auch
andere sonst sicher ehrliche Medien keineswegs verschont
blieben, und es würde auch nicht der Schein eines Fleckes
auf seiner Ehre haften, wenn nicht eines wäre —: der
Prozess Lyon. Dieser Gerichtshandel war im Stande, namentlich
aus der Ferne, für die mit den Einzelheiten nicht Vertrauten
recht schlimme Schatten auf den armen Büsser zu
werfen, und die Presse, die nur summarisch den Gegenstand
des Prozesses und den Gerichtsspruch in der weiten
Welt verkündete, hat traurigsten Verdacht an einen übrigens
so unbescholtenen Namen gekettet.

Home hat in seinen „Incidents of my lifett Band II für
eine unbefangene Beurtheilung des Prozesses das Material
dargeboten, indem er wörtlich die ganze von Mrs. Lyon erhobene
Anklage und dahinter seine Entgegnung und dann
auch die Verteidigung seines Rechtsanwaltes WUkinson abdrucken
Hess. Da ich in meinem Buche „Der Schotte Home"
(Lpz., Oswald Mutze 1899) diese Quellen, deren ich damals
nicht habhaft werden konnte, nicht benutzte, trage ich jetzt
die genauere Dartellung auf Grand derselben nach. Hornel
Wittwe hat nach seinem Tode ferner in einem wegen der
Fülle des urkundlichen Materiales ungemein dankenswerthen
Buche über sein Leben und seine Mission*) eingehend den
Gang der Rechtsverhandlung wiedergegeben. Vermöge dieser
Hilfsmittel den Sachverhalt klar zu durchschauen, ist nicht
schwer.

Mrs. Lyon war die natürliche Tochter eines Kaufmannes
in Newcastle, der später Farmer wurde. Sie war kinderlose
Wittwe eines Mr. Lyon, der ihr sein grosses Vermögen
vermacht und nach ihier eignen Angabe schon bei Lebzeiten
übergeben hatte. Sie stand ohne rechtmässige eigene
Verwandte in der Welt ganz allein. J86b, als Home nach
dem Verluste seiner ersten Gattin, geb. Gräfin Kroll, bei
ungewisser Vermögenslage und schwankender Gesundheit
das Amt eines Sekretärs bei der ppiritualistischen Gesellschaft
„Athenäum" seines Unterhaltes wegen übernommen
hatte, kam jene, die seit ihrer Kindheit dem Spiritualismus
anhing und eigener Begabung dafür sich rühmte, Anfangs

*) Mad Damflos Home: Daniel Dun glas Howe, his life and mianion.
London 1*88, Tr ithner & Co.


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