Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 79
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0089
Bormami: Der Prozess Lyon-Horae.

79

Oktober zu ihm auf sein Bureau. Sie hatte Band I seiner
„Incidents" gelesen, verrieth ihre Sehnsucht, in die grosse
Welt eingeführt zu werden, mit der Home Fühlung hatte,
und versicherte ihre Theilnahme am Spiritualismus. Ihr
Alter gab sie damals auf 52 an, war aber, wie sieh später
herausstellte, den 70 nicht mehr ganz fern. Home selbst
stand im Alter von 33 Jahren.

In ihrer Anklageschrift im Frühling 18ü7 behauptete
sie, dass Home gleich bei dieser ersten Zusammenkunft angebliche
Botschaften ihres verstorbenen Gatten aus Klopftönen
hervorbuchstabirt habe, die sie bewegen sollten, Home
als ihren öohn zu adoptiren, damit er ihr Vermögen erbe.
Wiederholt behauptete sie dann, solche Kundgebungen durch
Home erhalten zu haben, durch die er in eigennütziger Weise
sie habe bestimmen wollen. Dem gegenüber legten die
Juristen Jenken und Wilkimon, deren Rechtsbeistand sie
damals anging und von denen der zweite die nachher wirklich
zu Gunsten des adoptirten Home als alleinigen Erben
abgefasste Erhschaftsurkunde besorgte, ihre Zeugnisse dahin
ab, dass Mrs. Lyon von solchen spiritistischen Botschaften
ihnen nicht nur nichts gesagt habe, sondern sogar auf ihre
ausdrücklich warnende Frage nach solchen etwaigen Geisterkundgebungen
immer wieder betheuert habe, nie von Home
in spiritistischer Weise beeinflusst worden zu sein. Auch
zu Mr. Hall, der auf Hornel Bitte sich zu ihr begab, um
ihren Charakter zu beurtheilen und in der ihm aufgedrängten
Adoptionsfrage Home zu berathen, hatte die Wittwe nichts
von Geisterbotscl aften gesprochen, und überhaupt zu keinem
Menschen der Welt. Ja, eine ganze Reihe angesehener
Persönlichkeiten konnte theils mündlich, theils schriftlich
auf Eid feststellen, dass Mrs. Lyon, ohne mit einer Silbe
durch Home empfangene spiritistische Manifestationen zu
erwähnen, umgekehrt erzählte, wie sie beim ersten Anblick
in Home den wiedererkannte, dessen Bild ihr durch
eigene Visionen längst vertraut war. Unter den Eideszeugen
hierfür befand sich auch der wettgeschätzte Schriftsteller
Dr. Robert Chambers, Ehrendoktor der Universität
Edinburgh und Ehrenmitglied der Edinburgher Akademie
der Wissenschaften, der gemeinsam mit Home die Mrs. Lyon
besucht hatte. Home versicherte seinerseits, dass während
seines ganzen Verkehres mit Mrs. Lyon überhaupt niemals
medianime Kundgebungen gekommen seien mit Ausnahme
derer, die mitunter entstanden, wenn jene sich allein an
den Tisch setzte, „an die geliebte Jane" von ihrem Gatten.
Als Home hernach Grund hatte, ihr auf alle Weise zu misstrauen
, war ihm deren Echtheit sehr verdächtig geworden.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0089