Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 80
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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80 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1908.)

Und da diese Frau, wie sie selbst zugab, als gänzlich Unbekannte
ihn aufsuchte, wie konnte er den Namen ihres
toten Gatten {Charles) wissen, der in jener behaupteten
ersten medianimen Botschaft angeblich bereits vorkommen
sollte? Und wie hätte Mr*». Lyon etwa aus Scheu, für eine
Spiritualistin zu gelten, bis dahin die spiritistischen Botschaften
Home'8 überall hartnäckig in Abrede stellen können,
da sie ja sich als Spiritualistin und in diesem Falle noch
dazu ihrer eigenen Eingebungen so gern rübmte?

Was aber war der Grund, dass plötzlich ihn nach
langen äussersten Begünstigungen diese Frau mit so schweren
Anklagen verfolgte? Mrs. Lyon hegte grimmigsten Hass
für die Verwandten ihres Gatten aus keinem ersichtlichen
Grunde als dem einen, daes diese einst die 140000 Pfd.
ihrer Schatulle erben sollten. So hatte sie mit tollsten Launen
— man denke — schon fünfmal Testamente gemacht und
mit einer Ausnahme, wo der eingesetzte Erbe starb, wieder
umgestossen. Das musste sie vor Gericht zugeben. Wie
deutet man das? Sie gehörte nicht zu den Geizhälsen, die
ihre Schätze im Winkel aufspeichern, um geblendet von
ihrem Glänze gar nicht an den Schlaf der Grabesnacht zu
denken, wo sie das alles lassen müssen. Sie bestimmte
Erben, einen nach dem andern, und keiner war ihr recht.
Wie sollte wohl der Erbe beschaffen sein, nach dem sie
suchte? Wenn wir die Wünsche beachten, die sie Home
sogleich bekannte, und sie Lebensfreuden noch vor Grab
und Testamentsspruch für sich selbst begehren sahen, so
haben wir den Schlüssel.

Mit unglaublicher Zudringlichkeit versicherte sie Home
schon am nächsten Tage nach ihrem ersten Besuche ihrer
zärtlichen Neigung, liebkoste ihn mit Umarmungen und
Küssen und wollte ihm sofort die Adoption aufnöthigen.
War ihm das lästig und verdächtig, so beruhigte ihn ihr
vorgeschrittenes Alter. Zuerst hielt er den Adoptionsvorschlag
für einen schlechten Scherz, dann glaubte er, dass
die Dame nicht recht bei Verstand sei. Als sie sich indess
ganz gesund und wohlüberlegt zeigte, erbat er sich Bedenkzeit
etlicher Tage. Nach deren Verlauf schlug er das Angebot
ab. Sie versetzte, dass sie, ob er wolle oder nicht,
die Adoption durchsetzen werde. Home sagte ihr, dass er
ihre Zuneiguug nicht seiner unverdienten medianimen Gabe
verdanken möge. Sie erwiederte, dass sie seine Person an
sich selbst iiebe. Er erbat sich nun noch einmal 24 Stunden
Bedenkzeit und schlug dann abermals das Angebot aus.
Auf ihr erneutes Drängen willigte er ein, seine Freunde
um Rath anzugehen und wandte sich zunächst an Mr. ßatl,

*


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