Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 97
(PDF, 181 MB)
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Solling: Weiteres Ober „Goethe und der Okkultismus". 97

sls schwer, ob das, was uns von Alters her überliefert und
von unseren Vorfahren für gültig geachtet worden, auch
wirklich zuverlässig sei, in dem Grade, dass man darauf
fernerhin sicher fortbauen möge? oder ob ein herkömmliches
Bekenntniss nur stationär geworden und deshalb
mehr einen Stillstand als einen Fortschritt veranlasse? Ein
Kennzeichen fördert diese Untersuchung, wenn nämlich das
Angenommene lebendig und in das thätige Bestreben einwirkend
und fördernd gewesen und geblieben ist

Im Gegensatze steht die Prüfung des Neuen, wo man
zu fragen hat, ob das Angenommene wirklicher Gewinn
oder nur modische Uebereinstimmung sei? Denn eine
Meinung, von energischen Männern ausgehend, verbreitet
3ich contagiös über die Menge, und dann heisst sie herrschend
— eine Anmassung, die für den treuen Forscher gar keinen
Sinn ausspricht/) Staat und Kirche mögen allenfalls Ursache
finden, sich tür herrschend zu erklären: denn die
haben es mit der widerspenstigen Masse zu thun, und wenn
nur Ordnung gehalten wird, so ist es ganz einerlei, durchweiche
Mittel; aber in den Wissenschaften ist die absoluteste
Freiheit nöthig: denn da wirkt man nicht für heut und
morgen, sondern für eine undenklich vorschreitende Zeitenreihe
.

Gewinnt aber auch in der Wissenschaft das Falsche
die Oberhand, so wird doch immer eine Minorität für das
Wahre übrig bleiben, und wenn sie sich in einen einzigen
Geist zurückzöge, so hätte das nichts zu sagen: er wird
im Stillen, im Verborgenen fortwaltend wirken, und eine
Zeit wird kommen, wo man nach ihm und seinen Ueber-
zeugungen fragt, oder wo diese sich bei verbreitetem allgemeinem
Licht auch wieder hervorwagen dürfen."

Unmittelbar auf diese für uns Okkultisten ungemein
tröstlichen Worte folgt die Eröffnung Montartz über die
wundersamen Eigenschaften seines Ruthengängers, und darauf
heisst es: „Dieses Vertrauen Montanh eröffnete das strenge
Herz des Astronomen, welcher sodann mit Makarieris Vergünstigung
auch ihm das Verhältniss derselben zum Weltsystem
offenbarte." —

Für die Annahme, dass Goethe selbst spukhafte Vorgänge
erlebt haben muss, findet sich eine weitere Stütze
im Goethe- Jahrbuch 18U1 S. 186, woselbst aus den hinter-
lassenen Aufzeichnungen der dem greisen Dichter nahe ge-

*) Wer dächte hier nicht an den immer allgemeiner als Wahnwitz
erkannten Darwinismus, d. h. an jene Auffassung der Deseendenz-
theor'e, welche die Entwicklung als lediglich durch äussere Einflüsse
herbeigeführt erklären ^\iu!

Psychische Studien. Februar 1}H)<) 7


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