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102 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1903.)
mann'sehen „Schosshündin", nach der Ansicht ihres Meisters
weder tüchtige, noch denkende Wesen. —
Da ich die „AnekdotenWühlerei" fortzusetzen gedenke,
hoffe ich auf mein Thema später nochmals zurückkommen
zu können. —
Nachdem ich das Manuskript der vorstehenden Mittheilungen
an die Redaktion bereits abgeschickt hatte, wurde
ich Ton Herrn Dr. Bormann, auf einen höchst interessanten
Ausspruch Goethes aufmerksam gemacht, welcher dem in
der „Sphinx" (Bd, XVI, S. 157) erschienenen Aufsatz
„Geistermusik" als Motto vorangesetzt ist. Er lautet:
„Unsere Zustände schreiben wir bald Gott, bald dem
Teufel zu und fehlen ein wie das andere Mal. Iii uns
selbst liegt das Räthsel, die wir zweien Wehen angehören."
Leider fehlt die Quellenangabe, weshalb ich sehr dankbar
wäre, wenn sie mir etwa aus dem verehrten Leserkreise gemacht
werden könnte.*) Dieser ausserordentlich bemerkens-
werthe Ausspruch bildet einen weiteren gewichtigen Beleg
für die im Schlusswort meiner Goethe - Schrift begründete
Behauptung, dass alle wesentlichen Momente der okkultistischen
Philosophie du PreV% auch beim „grössten deutschen
Denker" angetroffen werden.
Magie auf Ceylon.
Mit erläuternden Bemerkungen dazu
von fjudw. Deiiiharri.
Die mir zugegangenen Berichte über allerhand okkulte
Vorgänge, die sich in jüngster Zeit auf der Insel Ceylon
zugetragen haben und von mir in diesen Blättern veröffentlicht
worden sind**), erheischen noch dringend einer Erklärung
. Mit der von mir verschiedentlich abgegebenen
Versicherung, dass ich alle Ursache habe, die Quelle, aus
der mir diese Berichte zugeflossen sind, für durchaus zuverlässig
zu halten, wird sich zwar der Leser im ersten
Augenblick zufrieden geben; wer sich aber das, was da
berichtet wurde, nachträglich klar zu machen suchte, der
wird ohne Zweifei auf grosse Schwierigkeiten gestossen sein.
Und ich gestehe offen, dass es mir ebenso gegangen ist. Ich
*) Vielleicht ist Herr Dr. Wibhe-SchlrMa* m der Lage, nähere
Auskunft zu geben? — Red.
**) VergL „Psvch. Studien" Novemberheft 1902, n. 660 und
Januarheft 1903, p/ll.
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