Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 103
(PDF, 181 MB)
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Deinhard: Magie auf Ceylon

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habe mich z. B. öfters vergeblich gefragt: was hat denn der
ganze Hokuspokus, den jener buddhistische Expriester bei
der Gerenionie, die der Spukvertreibung vorhergeht, entfaltet,
für einen Sinn? Er ist doch gewiss nicht dazu da, um
nur als Blender für die Zuschauer zu whkeu. Offenbar
wurden bei diesem volle 4 Stunden währenden Beschwörungsakt
physiko-astrale Energien, d.h. irgendwelche Schwingungen
in Gang gesetzt, die auf die jenen tollen Spuk hervorrufenden
Wesen unmittelbar einwirkten. Was aber war wohl
das eigentlich wirksame Agens bei dieser, aus allerlei unverständlichem
Brimborium bestehenden Oeremonie ? —
Ebenso wild auch der im vorigen Novemberheft berichtete
Vorgang der Austreibung eines „bösen Geistes" der Mehrzahl
der Leser gänzlich unverständlich geblieben sein. Was
soll es denn bedeutent wenn dort berichtet wird, dass
erst dann, nachdem 17 buddhistische Priester längere Zeit
Hymnen recitirt hatten, bei der Patientin der Zustand der
Besessenheit gewichen und das normale ßewusstsein wieder
zurückgekehrt sei? Haben wir es hier mit einer Gebetsheilung
zu thun, mit der bekannten psychischen Heil-
Suggestion, die man jetzt mit dem unpassenden Namen
„Christian seience" bezeichnet? Kurz diese merkwürdigen,
aus dem Wunderland Ceylon stammenden Berichte stellen
dem Leser Fragen auf Fragen, und das ihm angeborene
Kausaiitätsbedürfniss wird ihm keine Ruhe lassen, bis es
ihm gelingt, zu dem ganzen psychischen Mechanismus, der
diese äusseren Vorgänge zu Wege bringt, den Schlüssel zu
finden, der ihm das Verständniss derselben, wenn auch
nicht ganz ersehliesst, so doch wenigstens erleichtert. Ich
will es deshalb versuchen, mit Zuhülfenahme der mir zur
Verfügung stehenden Litteratur das Dunkel, in das diese
magischen Vorgänge gehüllt sind, nach Möglichkeit aufzuhellen
, bitte aber im Voraus um gütige Nachsicht, wenn
der Erfolg meiner Bemühungen den gehegten Erwartungen
nicht ganz entsprechen sollte.

Zunächst die Hauptfrage: Was sind dies wohl für
Wesen, die solche schauderhafte Spukgeräusche hervorbringen
, wie in dem von Ceylon berichteten Fall? Der
Leser wird vermuthlich antworten: „Selbstverständlich verstorbene
Menschen.4' Ich frage ihn nun aber weiter: Ist das
wirklich aber so selbstverständlich? Kann es denn in der
astralen Sphäre nicht auch noch andere, mit einer gewissen
Intelligenz begabte Wesen geben, denen man ein solch boshaftes
Vergnügen doch noch eher zutrauen möchte, wie gerade


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