Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 111
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Langsdorf: Was wird uns das XX. Jahrhundert bringen? Hl

Diese engen Wohnungen sind ein viel grösseres Uebel, als
das von den Aerzten als so gefährlich hingestellte Scharlach
- oder Nervenfieber.

Scharlach, Diphteritis, Pocken und Typhus sind nur
Alarm-Töne, um verseuchte Strassen zu reinigen und öffentliche
Plätze von Unrath zu säubern. Wir schlagen dagegen
vor, vielmehr darauf zu sehen, dass die Wohnungen armer
Leute regelmässig gelüftet und gereinigt, dass Sonnenlicht
und das nicht minder wohlthätige spirituelle Licht in diese
Räume geleitet werden soll. London und New-York haben
die diesem schreienden Bedürfnisse entsprechenden Aufgaben
nur theilweise gelöst. Das Genie eines Napoleon L war es,
durch welches Paris zu einer schönen und gesunden Stadt
gemacht wurde. Er that es freilich auf Kosten des ganzen
Landes, aber doch mit Erfolg.

Wenn man die Armen in ein anderes Land, bezw. von
der Grossstadt auf das Land überführen würde, was nicht
so schwer durchzuführen wäre, dann würde bald ein anderes
Resultat entstehen. Die Menschen, die, um Arbeit zu erhalten
, in den Städten leben müssen, würden viel lieber
ausserhalb der Stadt wohnen, wo sie Feld, frische Luft und
reine Schlafzimmer haben könnten. Es würde dadurch ein
ganz neues Volk entstehen. Es ist allüberall Platz genug
vorhanden, um in Gärten, auf Feldern und Wiesen, bei
reiner Luft den Sonnenauf- und -Untergang zu sehen und
den blauen Himmel über sich zu haben. Wie schön wäre
ein solches Leben! Die Städte würden dann nur dazu
dienen, um als Mittelpunkte für Technik, Kunst und Wissenschaft
, durch Handel und Wandel die Interessen zu heben
und durch die von diesen Centren ausgehenden Eisenbahnen
den Verkehr zu pflegen.

Natürlich wollen die Menschen zusammenleben, um sich
Erfahrungen zu sammeln; aber nach gesammelter Erfahrung
-ehnen sie sich wieder nach Ruhe. Die Leute sammeln
jich in Städten, weil sie sich auf dem Lande einsam und
las Landleben langweilig finden; schliesslich finden sie aber
uch das Stadtleben mit der Zeit langweilig. Nur Wenige
' önnen die einsame Grösse der Felsengebirge oder der
Alpen ertragen; auch die weiten Prärien behagen den von
«er Kultur einmal belekten Menschen erst dann, wenn sie
uch in den grossen Städten, gleichsam wie auf einer Mühle,
•>tt gerieben haben.

Das nächste Bestreben wird deshalb darauf gehen müssen,
He Städte durch Humanitätswerke zu civilisiren, um sie zu
erträglichen Wohnplätzen zu machen. Es giebt ja in grossen
Uädten genug Gelegenheit, denen zu helfen, zu welchen


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