Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 124
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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124 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1903.)

tödtet wird." Zehn Tage später fällt der Prinz im Gefecht
bei Saalfeld. Auf dem Marsch nach Russland ward Rapp
zum neunten Mal — am linken Arm verwundet. „Immer
an dem Unglücksarm," ruft Napoleon aus. „Das ist so merkwürdig
nicht, Sire," erwiderte Rapp, „die Schlachten bringen
es so mit sich." Und Napoleon scherzt: „Wir wollen ein
Ende machen, wenn wir achtzig Jahre alt sind."*)

e) Der Fakir aus Oetzsch. Die 6. Beil. zum
„Leipz. T." Nr. 648 (v. 24. Dez. v. J.) berichtet aus Leipzig
vom 20, Dez. wie folgt: Wieder einmal muss man den alten
Ben Akiba Lügen strafen, denn wer hätte je davon gehört,
dass es möglich wäre, einem nackten Menschen auf blossem
Leibe — Knöpfe anzunähen. Ein sonderbare j Menschenkind
, merkwürdig gefeit gegen Hieb und Stich, giebt gegenwärtig
im „Panorama" seinen Körper freiwillig zu solchen
„Sticheleien" her. Auch spickt es sich, wenn es verlangt
wird, mit Nadeln über und über, spielt mit dem Feuer,
ohne Schaden zu erleiden, zerschlägt zolldicke Bretter auf
seinem Kopfe und giebt sich, ein moderner 8t Sebastian,
von selbst als Zielscheibe für die auf ihn abgeschossenen
spitzen Bolzen preis. Franz Oppul, so heisst der Wundermensch
, kennt weder ein Gefühl des Schmerzes, noch einen
Tastreiz; sein anästhetischer Zustand macht ihn vollkommen
unempfindlich gegen alle äusseren Einwirkungen, selbst gegen
Eingriffe, die bei dem normalen Menschen sonst zu den
schwersten Verletzungen führen würden. — Oppul ist seines
Zeichens Dachdecker. Vor zwei Jahren stürzte er in Oetzsch
bei Ausübung seines Berufes vom Dach eines Neubaues
herab, mit dem Kopfe nach unten, 23 Meter in die Tiefe,
hierbei den zolldicken Boden eines Mörtelfasses durchschlagend
. Er blieb dabei unverletzt. Wenige Tage nach
dem Unfall wurde ihm durch die Ungeschicklichkeit seiner
Kameraden siedendes Pech über den Oberarm gegossen.
Obwohl er grosse Brandv/unden empfing, verspürte er doch
nicht den geringsten Schmerz. Dies führte zu eingehenden
Untersuchungen seines Zustandes — auch Herr Geh. Rath
Prof. Dr. Curschmann in Leipzig stellte wiederholt das Phänomen
seinen Hörern in der Klinik vor —, und das daraus
entsprungene Ergebniss erklärte den sonderbaren, jedem
Schmerz trotzenden 23 jährigen jungen Mann für einen kompletten
Anästhetiker, dem alle Empfindungsnerven abgestorben
sind.

*) Eine regelrechte G e i s t e r g e s c h i c h t e erzählt nach
Nr. 88 der .Zeit" vom 21. XII. 02 der Herzog von Argißl, König
Eduard'» Behwager, im eben erschienenen *Royal Magazine". Der
Herzog ist „Okkultist"4 und glaubt an y(feißter\ Red.


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