Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 139
(PDF, 181 MB)
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Bormann: Der Prozess Lyon-Home.

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zeigten genugsam, welch eine ßewandtniss es mit dieser vorgeschützten
selbstlos reinen Mütterlichkeit hatte.

Es muss ja zugegeben werden, dass manche dieser
Darstellungen über Mrs. Lyon allein auf Home zurückzuführen
sind; doch war er von allen, die ihn kannten, und
selbst von seinen Gegnern als strenger Freund der Wahrheit
geachtet, während die Aussagen der Mrs. Lyon in jedem
Worte als Lügen ertappt wurden, tleberdies aber sind
wir keineswegs auf Hornel Angaben allein angewiesen, sie
wurden durch eine Menge eidlicher Zeugenaussagen, die
von geachtetsten und angesehensten Persönlichkeiten abgegeben
wurden, ergänzt und in der Hauptsache bestätigt.
Mrs. Lyon erdichtete unter anderem auch, dass Home den
Rechtsanwalt Wilkinson, der das Testament aufnahm, zu
seinem Helfershelfer gewonnen habe, und doch konnte
Wilkinson bezeugen, dass Home, als er mit ihm zusammentraf
, nicht einmal den Namen der Mrs. Lyon genannt hatte.
Wilkinson gerade hat die Schlechtigkeit und Lügenhaftigkeit
dieser Frau ins hellste Licht gesetzt.

Mrs. Lyon zeigte durch ihr Benehmen in jedem Punkte,
was ihr Ziel war. Nachdem sie das Silberzeug von Home's
verstorbener Frau geringschätzig beurtheilt hatte, nahm sie
deren Spitzenkleider und Juwelen ohne Weiteres mit sich,
trug sie und behielt sie. Hornel Knaben begann sie bald
zu hassen und dieser Hass und diese Eifersucht steigerten
sich immer mehr. Hornel leidender Zustand und die Aussicht
, bei dessen vielleicht frühzeitigem Tode diesen Knaben
als Erben des grossen Vermögens zu wissen,* war der naheliegende
noch besondere Grund für diese Feindseligkeit.

Es fanden sich dann andre Personen, die den zunehmenden
Ueberdruss der offenbar stets mehr enttäuschten
Frau schürten, so eine Mrs. Papper, deren verstorbene
Tochter eine der von Mrs. Lyon eingesetzten Erben gewesen
war und die vergeblich ihren Sohn an deren Stelle zum
Erben vorgeschlagen hatte. Da diese Frau von Mrs. Lyon
Geld zu borgen suchte und abschlägig beschieden wurde,
wandte sich ihr Grimm besonders gegen Home, weil sie ihn
für schuldig an dieser Abweisung hielt. Sie war es, welche
gegen Home gehörig wühlte, wie Mrs. Lyon in ärgerlichen
Stimmungen über sie, an denen es nicht fehlte und in
denen ihre Wuth gegen jene von Home sogar beschwichtigt
wurde, diesem selbst erzählte, und sie antrieb, einen Prozess
gegen den Adoptivsohn anzustrengen, um dann das Testament
aufzuheben und eine Miss Hamming als sechste der
Universalerben einzusetzen. Sie stellte der Mrs. Lyon
namentlich vor, dass Home ein „sterbender Mann" sei, und


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