Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 146
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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146 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 8. Heft. (März 1903.)

ist der wahre Standpunkt des Weisen. Er kennt die Notwendigkeit
, aber auch die Vernunftnothwendigkeit der
Weltregierung; er weiss, das Lieht der Wahrheit dringt
hindurch, wann ihm die Zeit gekommen ist, und wartet, in
seinem Dienste treu schaffend, seiner Zeit.

Aber ein andres noch möge der Zt/öra-Process uns lehren:
den Wahn soll er zerstreuen, als ob alle die Leute, die
als gläubige Spiritualisten sich geberden, reine Hände hätten,
aus denen man unbesehen alles für das nehmen kann, wofür
sie es ausgeben. Auch Mrs. Lyon schwur ihre
Meineide als Spiritualistin. —

Ueber Home selbst soll, wie fleckenlos er auch aus
diesem Rechtshandel hervorging, dennoch gesagt werden,
dass er der Dreistigkeit und Schamlosigkeit der fremden
Abenteurerin nicht gewachsen war, nachdem er richtig selber
vorempfand, dass seine Freunde ihm mit Empfehlung der
Adoptionsannahme einen üblen Rath ertheilt hatten. Die
Schattenseiten des Spiritualismus, die er selbst nachher in
seinen „Shadows and Lights" warnend schilderte, hatte
er hier schon gar traurig durchhiebt, ohne dass seine
Ehrenhaftigkeit an die Schlechtigkeit glauben mochte, die
ihm bald mit, bald ohne Larve so frech ins Antlitz schaute.

An einen andern Gerichtshof nach geschehenem Urteilsspruch
zu appelliren,dazu mochte er sich nicht entschliessen,
und darin waren alle seine Freunde mit ihm einer Meinung.
Für jeden, der überhaupt sehen wollte, lag alles klar
und deutlich und, da bei bolchen Umständen er dennoch
nicht obgesiegt hatte, welche Hoffnung gab ihm ein ferneres
Verfahren? Ihm galt es genug, dass alle Unparteiischen,
welche die Sache verfolgt hatten, auf seiner Seite standen,
sogar ein guter Theil der englischen Presse.

Alles in allem: Hier war ein Medium von nicht abzuschätzenden
Verdiensten, das die Demüthigung, die —
wenigstens äusserlich betrachtet — dieser Rechtsspruch
ihm zufügte, nimmermehr verdiente. Was ich oben einschärfte
über die Unzulässigkeit, Medien nur gemäss ihrer
Lauterkeit und Rechtlichkeit zu behandeln, braucht un-
erwogen zu bleiben in Bezug auf Home. Hier haben wir
die Persönlichkeit eines Mediums, das der Nachsicht nicht
bedurfte. Ist es auszudenken, wie viel das für ein Medium
bedeutet, das ja eben nach dem oben Dargelegten neben dem
durch seine Kraft gewonnenen Echten, wie wir endlich
wohlverstehen sollen, selbst Täuschungen aller Art ausgesetzt
ist und andre ihnen aussetzt, wofern sie sich nicht
mit un wider sprechbarer Sicherheit vor dem Unechten
schützen? Ein durchgebildeter Charakter, der eigne treue


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