Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 204
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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204 Psychische Studien. XXX, Jahrg. 4. Heft. (April 1903.)

wofür sich doch auch andere Bezeichnungen darbieten. Im
Folgenden darf wohl unbedenklich das Wort Spiritismus
gebraucht werden. Es umfasst einestheils die Erscheinungen,
die — wie Trancereden, automatisches Schreiben, Hellsehen
u. dgl. — auf ein allerdings noch sehr hypothetisches Agens,
den „animalen Magnetismus", zurückgeführt werden können;
anderntheils eine Gruppe von Vorgängen, die man als
Taschenspielerkunststücke ansehen möchte, wenn dem nicht
erhebliche moralische und physikalische Schwierigkeiten entgegen
stünden.

Die Abhandlung zerfällt in 4 Bücher: I. Der Stammbaum
des Spiritismus; IL Die Anfänge des amerikanischen
Spiritismus; III. Der Spiritismus in England; IV. Probleme
der Mediumschaft. — Es werden dem gemäss, und zwar
möglichst nach Zeugnissen erster Hand, die älteren Berichte
über Hexerei, Besessenheit, Poltergeister aus dem 17. Jahrhundert
kurz zusammengestellt; auch die über ungewöhnliche
Heilwirkungen, die man durch Sympathie erklärte — im
Anschluss an Paracelmi Lehre vom menschlichen Magnetismus
(magnes microcosmi), oder als eine geheimnissvolle
göttliche Gnadengabe ansah, z. B. in dem Falle von Valentin
Greatrakes, um 1660, der durch Streichen mit der Hand
viele Kranke geheilt haben soll. Die Heilungen Mesmet*%
erregten besonders Aufsehen, namentlich in Prankreich, wo
es auch schon vor 1848 mediale Offenbarungen gab, nach
Cdhagnet In Deutschland suchte Jung-Stitting an Stelle der
Fluidtheorie eine Geisterlehre zu setzen, die man dann durch
die Seherin von Prevorst bestätigt glaubte. In England
fanden Mesmer's Ansichten über die sowohl ^on Menschen
als auch von leblosen Dingen ausgehenden Kraftwirkungen
ebenfalls Anhänger, da sie überdies durch v. Reichenbach's
Beobachtungen über das „Od" unterstützt wurden. Dr. Braid
neigte dieser Auffassung zu, vertrat aber auch den „Phreno-
mesmerismusa, welcher gewisse somnambulische Erscheinungen
auf die Berührung bestimmter Stellen des Schädels
und des Gesichts zurückführen wollte. Die zeitgenössischen
Berichte über Hellsehen scheinen nicht genügend das Vorhandensein
eines besonderen Vermögens zu beweisen; andrerseits
wird man doch zögern, sie als das Ergebniss mangelhafter
Beobachtung oder ungenauer Darstellung summarisch
bei Seite zu werfen.

In Nordamerika begannen um die Mitte des Jahrhunderts
zunächst die physikalischen Vorgänge, welche die
hauptsächliche Veranlassung zu der modernen Geisteslehre
gaben. Der davon hergeleitete Beweis für das Fortleben
nach dem Tode^gab religiöse Anregung. _ Die Zuversicht


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