Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 205
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Wernekke: Podmore's Geschichte des Spiritismus. 205

auf endliche Heiligung aller Menschen durch die in Christus
geoffenbarte göttliche Gnade begeisterte die Universalisten.
Der Gedanke allgemeiner Menschenliebe kam zum Ausdruck
durch eigenthümliche Vereinigung von Socialisten. Und
es blieb nicht bei vereinzelten Aufschlüssen über die Verhältnisse
des Jenseits und den Bau der Welt, wie sie durch
Geisterschrift oder durch Trance-Schreiben und -Reden erhalten
wurden; es entstanden darüber ganze Werke, die
ohne persönliches Wollen der Verfasser unter „fremdem
Einfluss" oft in überraschend kurzer Zeit zu Stande kamen;
so „The Univercoelum" und andere Werke von A. J. Davis \
„The Pilgrimage of Thomas Paine and others to the Seventh
Oircle" von C. ßammond; „The Healing of the Nations"
von Ch. Union; „An Epic of the Starry Heaven" von T.
L. Harris (ein (Gedicht von mehr als 3000 Zeilen, das von
einem Kreise mittelalterlicher Geister, worunter Dante, ver-
fasst und dem Herausgeber im Trance diktirt worden war!):
— 1852 wird die Zahl der Schreibmedien in Nordamerika
auf 2000 geschätzt.

In England war man bis dahin noch nicht über hypnotische
Experimente hinausgekommen. Zur Herbeiführung
des hypnotischen Zustandes wurde das als „Elektrobiologie"
bezeichnete Verfahren vorgeschlagen, d. h. das Fixiren des
Blicks durch Metallscheiben. Ein Mr. Stone, der darüber
Vorträge hielt, brachte das erste spiritistische Medium nach
England, eine Frau May den. Sie vermittelte Enthüllungen
durch Kiopftöne, die zu erkennen gaben, welche der auf eine
Karte geschriebenen Buchstaben des Alphabets zur Bildung
von Wörtern benutzt werden sollten. Um eben diese Zeit
kamen die Versuche mit dem Tischrücken auf. Die protestantische
Geistlichkeit nahm grossen Anstoss daran, und
einige besorgte Seelenhirten glaubten nachweisen zu können,
die redenden und drehenden Tische stünden unter dem
Einflüsse des Teufels*): wie aber hätte dann ein solcher
Tisch sogar eine Predigt zusammenbuchstabiren können,
wie sie 1853 erschien! Als Urheber wurde der Geist eines
Swedenborg''sehen Predigers betrachtet. Doch waren der-

*) Ein gesinnungsverwandter Laie, R. C. Mor//anf erklärte es in
seinem Schriftehen für unnöthig. überhaupt zu fragen, ob die Manifestationen
echt oder unecht, ob sie natürlich oder unnatürlich wären;
es genüge die Frage: Sind physikalische Bethätigungen satanischer
Kräfte möglich? — und sind sie möglich, ist es wohl wahrscheinlich,
dass dergleichen Bethätigungen im 19. Jahrhundert auftreten sollten?
Die Antwort lautete bejahend, und die bedenkliche Zeitlage wird
unter anderem auch erläutert durch den Hinweis auf JSahum 2, 4.5.,
wo die eben aufkommenden unheimlichen Dampfwagen prophetisch
geschildert sind!


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