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Exaktwissenschaftlich konstatirte Beweise echter Medinmschaft. 207
gang lässt sich nach des Verf. Ansicht auf eine der folgenden
Arten erklären: 1. Ein Mithelfer tritt unbemerkt auf einige
Sekunden hinter den Sitzenden; 2. eine Geisterfigur wird
mit Chininsulfat oder sonst mit einer fluorescirenden Substanz
auf den Hintergrund gemalt; 3. zur Herstellung des
Positivs werden zwei verschiedene Negative benutzt; 4. das
Negativ wird zweimal exponirt (das gewöhnliche Verfahren);
5. es werden ältere schon einmal gebrauchte Glasplatten
benutzt, so dass ein schwach zurückgebliebenes Bild sich
wieder mit abdruckt; 6. ein Transparent wird in der Kamera
zwischen Linse und Platte angebracht; 7. das aktinische
Licht wird bei der Entwicklung in der Dunkelkammer
nicht gehörig ferngehalten (so dass eine mit einer gewissen
Willkür deutbare Nebenzeichnung entsteht).
(Schluss folgt.)
Exaktwissenschaftlich konstatirte Beweise echter
Mediumschaft der Frau Elisabeth v* Pribytkoff,
(Mit Bildniss.)
(Schluss von Seite 152.)
Ausser Frau v. Pribytkoff hatte ich noch ein hypnotisches
Subjekt zu mir gebeten, dön Schüler eines Gymnasiums,
mit welchem wir früher schon sehr günstige hypnotische
Experimente vorgenommen hatten. Die Absicht, die mich
hierbei leitete, war die, dass er vielleicht an die Stelle der
Frau v. Pr. treten könne, falls die Dame ermüdet oder sonst
irgendwie durch eine nervöse Störung gehindert werde.
Ferner war noch mein vertrauter Bekannter Herr v. Gedeonoff
anwesend, welcher schon zahlreichen hypnotischen Experimenten
meinerseits beiwohnte. Er schien mir als Magneti-
seur unbedingt notwendig für die Einschläferung des Mediums.
Endlich nahm auch noch mein alter Studiengenosse Herr
Wladimir v. Jacöbi theil, da er ein besonderer Kenner des
Photographirens ist. Gegen Mittag waren alle versammelt,
und wir schritten unverzüglich zum Experimente. Wir
schlössen uns in einem grossen Zimmer ein, mit zwei Fenstern
und einer Thüre. Das Medium nahm mit dem Gesichte
gegen das Fenster Platz, und Herr v. Gedeonoff versenkte
es vermittelst einfacher magnetischer Striche in den hypnotischen
Schlaf zustand. Wir baten nun, dass man uns
durch Klopf laute mittheilen solle, wann das Objektiv unsererseits
zu öffnen sei und wann wir aufhören sollten zu expo-
niren. Lange brauchten wir indes nicht zu warten: drei
laute Schläge ertönten im Fussboden, und nachdem wir
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