Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 213
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0226
Bouroard: Zur Frage der Wünschelruthe.

213

Die Tiefe der Quelle finde ich auf, indem ich den
Punkt, wo die Nadel nicht mehr schwankt, links und rechts
bezeichne und die Entfernung der z^ei Punkte messe.
Damit erhalte ich die Tiefe in 45° unter dem Mittelpunkte.
Es ist dies zwar mathematisch nicht ganz richtig. Ueber die
Lage einer Quelle habe ich mich nie geirrt, aber immer
habe ich die Tiefe um */4 m unter- oder überschätzt.

Im hiesigen Volke geht die Sage, dass da, wo ich
stehen bleibe, Wasser unter meinen Füssen hervorquelle.

Ich kann Ihnen bei diesem Anlass übrigens die Versicherung
geben, dass ich als Schüler von Paramell, Prof.
Heim und von einem alten Physiker, ohne Wunder noch
Hokuspokus, die Quellen auf rein wissenschaftlichem Wege
entdecken kann.

Aber ich verstehe das Quellensuchen auch nach der
Methode des Basilius Valentinas, nämlich mit der Wünschelruthe
, d. h. mit einer dünnen Haselnussgabel. In diesem
Falle gehe ich morgens mit nüchternem Magen an die
Stelle, wo das Vorhandensein einer Quelle vermuthet wird,
nachdem ich ein gutes Werk gethan und meine Hände im
Wasser aus der Umgegend gewaschen habe. Ich nehme
die Spitzen der Haselnussgabel in die Finger und drehe
mich langsam an Ort und Stelle, bis die Gabel sich gegen
mich neigt, und mache nachher die Gegenprobe. Sodann
lasse ich mich senkrecht zur Ruthe ziehen oder stossen,
bis ich senkrecht über der Quelle bin, danke Gott ^ür seine
Güte und den Engeln für ihre Barmherzigkeit, wie es
Basilius vorschreibt. Moses spricht von Ob, Od, Aur als
den drei Kräften, die Macht über das Feuer haben. Ist
es eine dieser drei Kräfte, welche die Ruthe bewegt? Ich
weiss es nicht. [Bleibt auch uns rathselhaft! — Red.]

Will man stehendes Tiefwasser auffinden, das sich
allmählig füllt und wieder einsickert, für einen Ziehbrunnen,
so geht man barfuss an die betreffende Stelle, wo man
solches vermuthet, netzt seine Füsse, nimmt ein mit Wasser
gefülltes Glas zwischen zwei Finger, bewegt sich langsam
im Kreise, bis sich Wellen im Wasser zeigen, an jener
Stelle ist in der Tiefe Wasser. In diesem Falle muss man
also nicht isolirt sein, man fühlt oder sieht, wo Wasser ist.
Ich rieche es sogar bei nüchternem Magen.

Wollen Sie meine Mittheilungen freundlichst aufnehmen
und denselben in Ihrem Blatte Raum gönnen.

H ochachtungsvoll
Colmar im Elsass, Febr. 1903. sig. Dr. /. /. Bourcard.

Nachschrift der Red. Indem wir die Antwort
auf diese sehr mysteriösen Mittheilungen unserem hoch-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0226