Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 235
(PDF, 181 MB)
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Unger: Madame d'Esp^ranoe.

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als einen geradezu verhängnissvoll werden könnenden Missgriff
betrachte und stets betrachten werde.

Womit erwidert mir nun Frau d'E. in ihrer Zuschrift?
Mit beweislosen Behauptungen.*) Sie behauptet, dass es
wirklich materialisirte Gestalten waren, die damals in ihrem
Heim erschienen, sie behauptet, dass bei den Söancen
jede Möglichkeit eines Betruges ausgeschlossen war, sie behauptet
, dass darüber Protokolle existirten, beweist aber
gar nichts, liefert nicht einmal einen Anhaltspunkt für den
Schatten eines Beweises! Auf blosse Versicherung hin zu
glauben, ist eine im gesellschaftlichen Leben gebotene Höflichkeit
, aber unzulässig in der Wissenschaft. Sie behauptet,
dass „jede Darstellung einer anderen als der von ihr geschilderten
Entstehungsweise der Phantome absolut unrichtig
sei", erwähnt aber mit keiner Silbe eines Beweisgrundes
dafür. Dass 20 in Schweden hochangesehene Persönlichkeiten
bei einer solchen Sitzung zugegen waren, imponirt
mir gar nicht; denn ich 3ah vor zwei Jahren sehr angesehene
Münchener Herren einem Medium Beifall spenden, dessen
Produktionen, wie ich sofort einwandsfrei bewies, aufgelegter
Schwindel waren. Mme. d'E. spricht von einem Gothenburger
Museum, von photographischen Gesellschaften in Schweden
und London, aber keine Angabe ist hinreichend genug, um
sie überprüfen zu können. Dagegen kann ich dem Herrn
Prof. Sellin photographische Fachleute nennen, die erklärten
, dass Folanda's Gestalt sich in dem Zeitraum, der
zwischen den beiden Aufnahmen verfloss, unmöglich gerührt
haben könne, und es steht mir auch ein diesbezügliches
Gutachten des Direktors einer photographischen Lehr-
und Versuchs-Anstalt zur Verfügung. Die Aenderungen,
von denen sich nach Sellin Jedermann überzeugen kann, sind
nur in der weissen Hülle unterhalb des gewissen Querstriches
nachweisbar: gerade dort bilden sie ein von mir
zuerst hervorgehobenes Verdachtsmoment.

Vollständig ist die Kapitulation in puncto Erdbeerpflanze
. Daran ändert die Behauptung Sellin% er habe
die Pflanze „einige" Tage nach der Sitzung in der Hand
gehabt, gar nichts. Es war durchaus seine Sache, zu
glauben, was ihm über den Ursprung der „Ixora Crocata"
erzählt wurde, ebenso wie es jedem, der nicht zu den
Augenzeugen gehörte, freistehen muss, seine Angaben für

*) Gewiss, aber ofenbar aus dem von ihr selbst betonten und
jedem Kenner des Okkultismus doch einleuchtenden Grunde, dass
es ihr unmöglich ist, die von der exakten" Wissenschaft gewünschten
Beweise für die Echtheit der Bilder beizubringen. — Redg


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