Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 236
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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236 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 4. fleft. (April 1903.)

wahr zu halten oder zu bezweifeln. Hübsch ist es übrigens
von ihm. dass er in seinem bekannten Eifer Mme. dJE.
Lügen straft. Letztere erklärt nämlich ganz dezidirt, dass
von der Pflanze keine Original Photographie existiere,
während Sellin in der Anmerkung betont, er selbst habe
das so viel umstrittene Produkt zum Photographen getragen
! Sehr richtig bemerkt die Redaktion der „Psych.
Stud." dazu, dass die Photographie doch gleich in der
Seance hätte aufgenommen werden sollen. Wer steht uns
denn dafür ein, dass Sellin wirklich ein aut anormale Weise
entstandenes Gewächs in Händen gehabt hat? Er selbst?
Das ist — von allen persönlichen Momenten abgesehen —
für die Zwecke wahrer Wissenschaft, die auch den geistig
bedeutendsten Männern niemals Unfehlbarkeit zugesteht,
zweifellos zu wenig!

Die Vergleiche, die seiner Zeit mit den Bildern angestellt
wurden, sind viel weiter, viel mehr in's Einzelne gegangen
. Man hat die Grösse der Gestalten, ihre Gesichtszüge
, ihre Hüllen unter einander verglichen, und es zeugt
von meinem Bestreben, alles, wodurch sich Mme. d'E. persönlich
angegriffen fühlen konnte, geflissentlich zu vermeiden
, dass ich die Resultate dieser Studien einfach
unberücksichtigt Hess. Auch heute noch lasse ich es bei
diesem flüchtigen Hinweis bewenden.

Nun noch ein Wort der Verständigung mit Herrn Hofrath
Seiling. Dieser schrieb mir, mit Jemandem, der einen
Spiritismus ohne Medien für möglich halte, könne man gar
nicht diskutiren. Ich bin anderer Meinung. Ich bin überzeugt
, dass im Menschen selbst in seinem dem Tage abgekehrten
Innenleben, seiner Phantasie- und Traumwelt,
der Macht seines Willens genügend Bausteine zu finden
wären, um die heutige Hauptstütze des Spiritismus, die
Mediumschaft, nach und nach zu ersetzen. Und mit dieser
Ansicht stehe ich nicht allein: Flammarion theilt sie ganz
entschieden, bei du Prel ist sie aus seinem letzten Werke
und aus Briefen nachweisbar; Forscher von universellem
Wissen haben sie unter den verschiedensten Namen ver-
theidigt.*)

*; Das läuft u. E. doch wieder lediglich auf einen Wortstreit
hinaus! Darin, dass man nach allen bisherigen Erfahrungen im
Wortsinn nicht wohl von „Spiritismus ohne Medien*, sondern
höchstens von Aiiimiamus, Doppelbewusstsein, subliminaler
Bewusstseinsthätigkeit u. s. w. sprechen kann, wenn man nicht auf
dem Gebiet okkultistischer Forschnng die heilloseste Verwirrung
anrichten wUl, scheint uns Herr Hofrath Prof. Sedtng vollkommen


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