Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 245
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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an den heiligen Text herantrat, allerdings das sonderbare,
nie vorhanden gewesene Wort Jehovah da. Dieses Wort
ist dann besonders durch Luiher's Bibelübersetzung bei uns
eingebürgert worden und sitzt in vielen Kreisen heute so
fest, dass mancher Geistliche allein durch seine wissenschaftliche
Aussprache Jahveh schon in den bösen Verdacht
liberaler Gesinnung gerathen ist,

f) Die unbekannten Sinne. — Schon auf der
Schule lernen wir, dass der Mensch fünf Sinne hat, nicht
mehr und nicht weniger. Diese alte Wahrheit wird jetzt
durch die neuere naturwissenschaftliche Forschung wie so
viele andere umgestossen. Die Sinne ermitteln uns die Er-
kenntniss der Eigenschaften der körperlichen Welt. Schon
seit längerer Zeit aber sind Körpereigenschaften bekannt,
die uns durch die Sinne nicht direkt, sondern erst mit Hülfe
von Instrumenten übermittelt werden. Man denke nur an
den Magnetismus. Dass es manche Eigenschaften, die uns
bekannten Stoffen eigen sind, giebt, die sich unserer Er-
kenntniss bisher entzogen haben oder doch nur vf rmuthet
wurden, ist, nach den Erfahrungen, die die Naturwissenschaft
in den letzten Jahren gemacht hat, als sicher anzunehmen.
Die Vermuthung lag daher nahe, dass es, wenn nicht
Menschen, so doch Thiere gäbe, die, ausser den uns bekannten
fünf, auch noch andere Sinneswahrnehmungen hätten.
Sir John Lubbock, der berühmte englische Naturforscher,
war nahe daran gewesen, auf diesem Gebiete den Beweis
der Richtigkeit zu erbringen. Jetzt hat Henry Dufour in
einem Vortrag vor der „Societe helvetique des sciences naturelles
" einen sechsten Sinn für die Ameisen nachgewiesen.
Das weisse Licht zerfällt bekanntlich im Spektrum in die
sieben Farben des Regenbogens. Dazu kommen noch die
infraroten Strahlen, die sich als Wärmestrahlen fühlbar
machen, und die ultravioletten Strahlen, die wir weder als
Licht- noch als Wärmestrahlen bemerken, die aber chemische
Wirkungen ausüben können, was wir uns in der Photographie
nutzbar gemacht haben. Wir können mit unseren Sinnen
diese Strahlen aus dem weissen Lichte nicht absondern und
uns in Folge dessen vor etwaigen schädlichen chemischen
Einwirkungen auf unseren Organismus (Sonnenstich z. B.)
nicht oder doch nur schwer schützen. Die Ameisen, das
ist das Ergebniss der Forschungen von Lubbock und Dufour,
bemerken die ultravioletten Strahlen und suchen ihre Puppen
den Einwirkungen dieser Strahlen und des violetten Lichtes
zu entziehen. Da gewöhnliches Glas für ultraviolette Strahlen
undurchlässig ist, setzte Herr Dufour eine Anzahl Ameisen
und ihre Puppen in einen mit Gelatine zugedeckten Kasten.
Dann liess er auf eine Stelle die ultravioletten Strahlen


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