Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 251
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Karze Notizen.

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auch Papierstückchen, zeigen und nach der Farbe benennen
lassen. Man lege oft Blättchen bunter Blumen vor und
lasse die ähnlich gefärbten zusammenlegen. Schon mit dem
dritten Jahre muss das Augenmaass geübt und das Kind
vor albernen hyperbolischen Grössenbezeichnungen, wie
„ungeheuer, schrecklich" u. A. gewarnt werden, weil solche
Maasslosigkeiten den Sinn für genaue Beobachtung
und vielleicht auch für Wahrheitsliebe schwächen.
Kleine Kinder lässt man Steinchen, Blätter, Früchte nach
ihrer Grösse auf Häufchen legen. Schon dreijährige Kinder
vergleichen gerne die Grösse der Sträucher im Garten mit
der Länge des Vaters und der eigenen. Vom fünften Jahre
ab lernen die Kinder kleine Entfernungen nach Spannen
und Schritten abschätzen, sie belustigen sich beim Spazierengehen
mit dem Ausschreiten von Wegestrecken. Später
lehrt der Vater die Winkel schätzen und benützt den Arm
als ersten Winkelmesser. Gleiches Material für diese Uebungen
bilden die Dächer, die Aeste und Zweige in ihrer Stellung
zu einander und zu ihren Stämmen. Zur Ausbildung des
Gehörs lehre man das Kind auf die verschiedenen Laute
hören; sie sollen unterscheiden: das Krähen, Pfeifen, Singen,
Zwitschern, das Murmeln, Plätschern, Sausen, Tosen und
so weiter. Dr. Sigismund meint: „Ein rechter Junge weiss
im zehnten Jahre zwanzig Vögel an der Stimme zu erkennen
." Durch solche Sinnesübungen befähigen wir die
Kinder, klare, vollkommene Vorstellungen zu erwerben
, und diese sind die Grundlage jeder Geistes-
thätigkeit, („Köln. Volksztg.")

n) Zum Heilinstinkt der Thiere theilt uns eine
Leserin interessante Beobachtungen an einem Dackel mit.
Männe hatte die Staupe, und zwar in allerschwerster Form.
Nach allen möglichen anderen Komplikationen traten auch
noch Darmblutungen ein, ebenso stieg die Augenentzündung
auf das höchste. Der Thierarzt verordnete Kamillenwaschung
der Augen und, um den Hund wieder zu Kräften zu bringen,
Tokayer-Wein. Tokayer fand bei Männe absolut keine Gegenliebe
, er rückte aus, sowie er ihn nur roch. Dafür wirkte
die Kamille ganz merkwürdig auf ihn. Sobald die Pflegerin
mit dem in Kamille getauchten Schwamm an seine Augen
kam, suchte der Hund den Schwamm zu erhaschen und
daran zu saugen. Als ihm ein Holzlöffel voll Kamille vorgehalten
wurde, trank er ihn sofort aus. Jetzt wurde ihm
neben den Wassernapf ein grosser Napf voll kalten Kamillen-
thees hingestellt; der Hund ging sofort daran und trank
ihn leer; er zeigte sich überhaupt vollständig gierig nach
Kamille und trank sie statt des Wassers. Die Wirkung


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