Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 356
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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356 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1903.)

Widerspruch erfahren hat. Eifrige Anhänger des Spiritismus
möchten in ihm einen „Teufelsadvokaten" sehen, dessen
Aufgabe es ist, bei bevorstehender Heiligsprechung einer
Person die dagegen sprechenden Gründe aufzusuchen und
nach Kräften geltend zu machen — jedoch nur, damit sie
nachdrücklich widerlegt werden und die Verdienste der
von ihm angegriffenen Person dann in so schönerem Glänze
erscheinen.

IL Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

Die Logik der materialistischen Lehre und ihre
Werthschätzung des Lebens.

Vom f kaiserL russ. Geheimratb u. Generalarzt «. I).

Dr. TSik. v. Seeland.

(Fortsetzung von Seite 223.)
HI.

Zeigt sich nun so, wie wir gesehen haben, der religiöse
Glauben und das Gefühl der Fortdauer unzertrennlich an
die Evolution der menschlichen Psyche gebunden, so muss
es sich hier offenbar um ein urtiefes natürliches Bedürf-
niss der menschlichen Seele und einen natürlich notwendigen
Gedankengang handeln, und die Hoffnung der
Verneiner, den Menschen von Beidem zu „befreienberuht
auf Illusion und offenbarer Unkenntniss der menschlichen
Natur, Und in den zerstreuten Fällen, wo dies ihnen —
meist nur temporär — gelingt, erweist sich das ganze Dasein
der nunmehr „Aufgeklärten" als ein minderwerthi-
ges, wofür wir im Nachfolgenden vielfache Belege finden
werden.

Auch wird das tiefe Bedürfniss einer ideellen Ergänzung
und Ausgleichung des gegebenen Lebens und einer defini-
tiven Gerechtigkfit dadurch keineswegs zu einem u.matür*
liehen, unvernünftigen oder unberechtigten, dass wir den
Grundstock der Religion von so vielen unvollkommenen
Vorstellungen, von leicht nachweisbaren Irrthümern, ja von
hässlichen und scheusslichen Auswüchsen umringt sehen.
Wie sich die Gottesidee allmählich veredelte, so konnte
sich auch die Idee von den letzten Dingen erst allmählich
läutern und selbst bis heute ist dieser Reinigungsprozess


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