Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 360
(PDF, 181 MB)
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360 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 0. Heft. (Juni 1903.)

einer gewissen Stoffart durchaus selbständig zu verhalten;
mit anderen Worten, sie ülustriren ein, wenn auch bedingtes,
so jedenfalls unzweideutiges dualistisches G rund vor -
hältniss von Stoff und Kraft, ünd wenn wir nun
solches schon an unbewussten Kräften beobachten, warum
sollte eine bewusste Kraft zum Wenigsten nicht mit
demselben Rechte ihr Substrat ändern können? Wenn
gewisse in der Seele vorkommende Eigenschaften durch
das gegebene Nervengewebe bedingt werden, so kann
man sich andere wiederum von anderswo hineingekommen
denken, wie Licht, Wärme etc. sich zu schon vorhandenen
chemischen Kräften von aussenher gesellen und
dieselben in Thätigkeit setzen können, wie wir dies in so
vielen Beispielen beobachten. Wir können daher getrost
annehmen, dass die psychischen Thätigkeiten, um in die
Erscheinung zu treten, von gewissen materiellen Bewegungen
getragen werden müssen. Wie Wärme, Elektrizität
nicht den ruhenden, sondern den bewegten Stoff
kennzeichnen, so wird auch die Lebcnsthätigkeit, deren
Erscheinungen in so vielen Stücken von den uns näher bekannten
physikalischen und chemischen Kräften abweichen,
an gewisse feinere, hochkomplizirte und noch unerforschte
Bewegungen gekettet sein, zu denen eben, als deren innere
Seite, Gefühl und ßewusstsein hinzutreten. Und vermögen
die einfacheren Bewegungen der Wärme, der Elektrizität etc.
von einem Stoff zu einem anderen überzugehen und sich
daselbst zu konzentriren, so werden jene höheren Bewegungen
und mit ihnen ihre geistigen Doppelgänger dies
noch eher vermögen. Mithin ist ein mehr oder weniger
bedingter (wohl polariscli zu denkender) Dualismus nicht
nur kein Unsinn, sondern entspricht den bekannten Naturerscheinungen
ungleich mehr als die starre mouistische
Hypothese. —

Um nun zu den oben angedeuteten Ergänzungen bezw.
Aenderungen der Idee von der Fortdauer zurückzukommen,
muss ich jetzt hinzufügen, dass ich die Beschränkung derselben
auf den Menschen für falsch und ungerecht halte.
Je mehr der Mensch seine Verwandtschaft mit den Thieren
einsieht und dieselben in sein Mitgefühl aufnimmt, muss er
auch für sie, die so oft unverschuldete Qualen erleiden und
darin verenden, allen Ernstes eine ausgleichende Wiedergeburt
postuliren. wenn darunter auch, namentlich wo es
sich um niedere Thiere handelt, nicht ganz das zu verstehen
ist, was man Fortdauer des Menschen nennt. Es ist ganz
folgerichtig, wenn die Materialisten den Idealisten entgegnen,
eine Unsterblichkeit der Menschenseeie müsse auch eine


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