http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0311
378 Psychische Studien, XXX. Jahrg. C. Heft. (Juni 1908.)
„Die Annahme f dass das Ich eine Einheit sei, wird
durch diese neuen Zeugnisse auf eine höhere Ebene gehoben
und zum ersten Mal mit den denkbar stärksten Muthmassungs-
Beweisen unterstützt, welche sich dahin formulieren, dass
das Ich nicht nur alle früheren kleineren Zersetzungen, dass
es auch die stärkste Zersetzung, die durch den Tod geschieht
(„Disintegration" —), überdauert". (Vol. I, p. 11).. .
„Wir können auf die Entfernung telepathisch auf
einander einwirken; wenn unsere inkarnierten Geister in
wenigstens scheinbarer Unabhängigkeit vom irdischen Körper
dies tlmn können, besteht die starke Vermuthung, dass andere
Geister vom Körper unabhängig existieren und in ähnlicher
Weise auf uns einzuwirken vermögen". (Vol. I, p. lü).. .
„Die Telepathie muss begrifflich ihrer Natur nach nicht
auf inkarnierte Geister beschränkt bleiben; wir werden
Zeugnisse dafür finden (Kap. VII), dass ein Verkehr von
ähnlich direkter Art zwischen den disinkarnierten und den
noch im Fleische lebenden Geistern stattfinden kann".
(Vol. I, p. 19)...
„Die Telepathie scheint ein Gesetz zu sein, das in der
geistigen wie in der materiellen Welt obwaltet. Und dass
dies in beiden Welten der Fall ist, füge ich nun hinzu, ist
dadurch bewiesen, dass diejenigen, welche in dieser Welt
telepathisch mit uns verkehrten, nun auch aus der anderen
Welt telepathisch mit uns verkehren. Der Mensch ist
also nicht ein planetarisches oder transitorisches Wesen;
er besteht fort in seiner Eigenschaft als Mensch in den
kosmischen und ewigen Umgebungen". (Vol. I, p. 26) .. .
„Es scheint mir jetzt, dass der Beweis für den Verkehr
mit Geistern verstorbener Personen, welche ihre
Identität kund geben können, durch Trance-Beden und
Schriften sensitiver Personen, welche diese Geister kon-
trolliren, festgestellt ist und nicht mehr ernstlich
angegriffen werden kann!a (Vol. I, p. 29)...
Ueber die so oft in's Lächerliche gezogene Bewegung
materieller Gegenstände durch Geister (Tischrücken und
Aehnliches) sagt Myers (Vol. I, p. 32): „Wir wissen, dass
der Geist eines lebenden Menschen seinen eigenen Organismus
beherrscht und lenkt, und wir haben Grund, anzunehmen
, dass disinkarnierte Geister auch durch eine Form
der Besitzergreifung (woher das Besessensein kommt) den
Organismus lebender Personen beherrschen und lenken
können, das heisst einige Theile der Materie, die wir
„lebend" nennen, nämlich das Gehirn des Mediums im
Trance. Mir scheint es daher durchaus nicht paradox,
vorauszusetzen, dass dieselbe Wirkung geistiger Agenten
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0311