Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 381
(PDF, 181 MB)
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Jaloux-Thal: Okkultisten in Paris.

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Andere Okkultisten bekennen sich zu dem Glauben,
dass es zwischen Gott und dem Menschen Zwischenwesen
giebt, die Mahatmas heissen und ungefähr die Stelle der
Engel in der christlichen Religion einnehmen. Wieder andere
behaupten, jeder von uns hätte einen Doppelgänger,
der bei bestimmten Gelegenheiten erscheint; wieder andere
scheiden das menschliche Wesen in drei Elemente: die Seele,
— das unsterbliche Prinzip —, den Astralleib und den materiellen
Körper.

Der Astralleib soll ebenso wie der Doppelgänger
die Fähigkeit besitzen, seinen Gefährten zeitweise zu verlassen
und fern von ihm aufzutreten. Damit könnte man
die Gabe der ,,Ubiquität", deren sich einzelne Personen
erfreut haben sollen, und die Telepathie erklären. Man
kennt das Wesen der Telepathie, die Uebertragung
eines Gedankens oder einer häufig unangenehmen Nachricht
auf weite Entfernungen. Wenig Leute sind in ihrem
Leben nicht wenigstens einmal Zeugen eines solchen Vorfalles
gewesen.

Seit einigen Jahren hat auch die zuerst ziemlich kleine
spiritistische Gemeinde zahlreiche Anhänger gefunden. Sie
ist in die vornehmen Pariser Kreise gedrungen; auch haben
sich einzelne grosse Blätter für okkultistische Studien begeistert
. Im Prinzip kann man diese Spiritisten in drei
Gruppen theilen. Erstens in die Snobs, die Gelangweilten,
die nach jeder Merkwürdigkeit und allem Geheimnissvollen
lüstern sind, die vornehmen Kreise, die unaufhörlich nach
neuen Sensationen suchen, blasirte und zum Theil neuro-
pathische Pariser, die sich von einem ihnen nichts Unerwartetes
mehr bietenden Leben angewidert fühlen. Zu
dieser Klasse kommen die Naiven, die ausser Stande sind,
einen Gelehrten von einem Charlatan zu unterscheiden und
häufig die Beute von Betrügern werden. Denn man kann
sich wohl denken, wie viel Possenreisser, ja Schwindler einer
solchen Bewegung sich anschliessen! — Dann kommen die
Spiritualisten, die äusserst zahlreich sind und in den Erscheinungen
des Unbekannten Kundgebungen der Seele oder
der göttlichen und auch der teuflischen Macht sehen. — Endlich
hätten wir noch die Gelehrten, die in Allem nur Phänomene
einer unbekannten Ordnung sehen, doch keine
Theorie des Uebernatürlichen anerkennen; sie erblicken in
allen unerklärlichen Vorgängen nur Thatsachen, die materiellen
, aber noch nicht bekannt gewordenen Gesetzen gehorchen
.

Die Okkultisten selbst haben sich in mehrere Zirkel
und Klubs getheilt. Wir nennen nur die bedeutendsten:


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