Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 382
(PDF, 181 MB)
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382 Psychische Stadien. XXX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1903.)

die theosophische Gesellschaft, die auch in London und
mehreren anderen Hauptstädten besteht, den kabbalistischen
Orden des Rosenkreuzes, den Stanislas de Gudita leitete
und der seitdem eingegangen ist, den Orden der Marti-
nisten, der eine Abzweigung der Freimaurerlogen bildet
und sich speziell mit okkulten Dingen beschäftigt, die unabhängige
Gruppe der esoterischen Studien, die Fakultät
der hermetischen Wissenschaften, die in mehreren
grossen Provinzstädten Filialen unterhält und das Diplom
eines Doktors der hermetischen Wissenschaften ertheilt,
die alchimistische Gesellschaft, die Jollivet Castelot leitet,
und die „Gesellschaft der psychologischen Studien".
Schon die Titel dieser verschiedenen Gruppen deuten ihre
Tendenzen zur Genüge an, die theils auf spiritualistischem,
theils auf wissenschaftlichem und dokumentärem Gebiete
liegen. Dazu kommt noch eine ganze spiritistische Gesellschaft
, die sich mit jeder neuen Merkwürdigkeit beschäftigt
(Erscheinungen, Spukhäuser, Prophezeiungen), sich überall
versammelt, wo man irgend ein neues Faktum erwähnt, das
sie interessiren könnte; ferner die schon erwähnten kleinen
Gruppen der Satanisten und endlich noch eine Swedenborg
-Gemeinde, die sich zum Glauben Emanuel Swedenborg'%
bekennt.

Ich will die Zeitungen und Revuen nicht anführen, die
sich mit diesen Fragen beschäftigen; sie sind zu zahlreich,
— von den esoterischen Revuen wie dem „Lotus Bleu" und
den Magazinen, die sich philosophischen Forschungen widmen
, wie „L'Humanite Integrale" bis auf die ausschliesslich
für die müssigen Köpfe bestimmten Organe wie „PEeho du
Merveilleux", das Gaston MSry, einer der Mitarbeiter der
„Libre Parole" (das antisemitische Organ Brumonfs), leitet.

Unter den ernsthafteren Vertretern des Spiritismus
muss man neben Stantslas de Gudita, der vor zwei Jahren
starb, Papus, Jules Bois, Jollivet Castelot, Baraduc, Camille
Chaigncau, Paul Sedir nennen.

Zahlreiche Schriftsteller, die sich für alles Neue interessiren
, haben sich diesen Spiritisten von Beruf, wenn ich
mich so ausdrücken darf, angeschlossen. Victorien Sardou
ist ein überzeugter Spiritist. Man hat von ihm die merkwürdigsten
mediumistischen Zeichnungen. Paul Adam, der
hervorragende Romanzier, hat zwei Jahre mit einem „Doppelgänger
" gelebt, der ihn zu seltsamen Arbeiten inspirirte, entnervte
und sich sozusagen von seiner Substanz nährte. Bei der
Frau Baronin Bestandes wurde, wie man erzählt, Jean
Lorrain auf einer okkultistischen Seance von unsichtbaren
Händen in einen Korridor gezerrt. J. K. Huysmans und


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