Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 385
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notisen.

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namen „Weisse Bouillon" ffihrt. Mein Freund hatte die
vorangehenden Tage mit der Vorbereitung eines Examens
in Naturgeschichte zugebracht; sein Gedächtniss war noch
überladen mit all jenen lateinischen Wörtern, die das
Studium der Botanik so langweilig machen, Oeberrascht
von der Inschrift, die er soeben bemerkt zu haben glaubte,
kehrte er noch einmal um, weil er sich von der genauen
Richtigkeit der vermeintlichen Wahrnehmung überzeugen
wollte, und jetzt sah er, dass der Anschlag des Restaurauts
einfach: „Bouillon" lautete. Dieses Wort hatte also seinem
Geist den Ausdruck „bouillon blanc" suggerirt, der in ihm
dann weiterhin die Sinnestäuschung von „Verbascum thapsus"
bewirkte.

d) Stella Lundelius ist nach dem Berichte des
„New-York Herald" vom 1. März 1903 ein Wunderkind ganz
eigner Art. Sie ist die 12jährige Tochter eines Photographen
in Port Jervis, welcher 1860 in Stockholm geboren, in die
Vereinigten Staaten eingewandert ist und sich da verheiratet
hat. Der Ehe entstammen zwei Töchter und ein Söhnchen.
Frau Lundelius ist hellsehend. Während eines Besuchs in
der Heimat pflegte der Gatte sie jede Woche zweimal zu
hypnotisiren. Sie gab dann genaue Auskunft über alles,
was in Port Jervis zur Zeit vorging; die Aussagen wurden
sorgfältig notirt, und die eingezogenen Erkundigungen bestätigten
ihre Richtigkeit. Sie selbst hatte keine Erinnerung
an das, was sie im Trance ausgesagt hatte. — Die auffällige
und unerklärliche Leistung der Tochter ist physikalischer
Art: Vermehrung des eigenen Körpergewichts. Als das
Kind noch ganz klein war, entdeckte der Vater eines Tages,
„wenn er f? oder sie?J mit der Fingerspitze eine Person,
die das Kind aufheben wollte, am Nacken berührte, so
würde das Kind mit einer Art magnetischem Widerstand
am Boden festgehalten." (Jnd so ist es heute noch: eine
Person, auf deren Handgelenk, Stirn oder JNacken Stella
ihre Fingerspitzen legt, vermag sie nicht in die Höhe zu
heben. Ein Herr B. La Rue aus Paterson, der es einmal
versuchte, fühlte nach seinen Anstrengungen noch zwei oder
drei Tage lang Schmerzen in den Armen. Ein von New-
Forker Aerzten angestellter Versuch konnte die früheren
Erfahrungen nur bestätigen, aber zu keiner genügenden
Erklärung des Sachverhalts führen. Stella ist ein schüchternes,
zartes Kind mit blondem Haar und träumerischen blauen
Augen, welches Jedermann beim ersten Anblick liebgewinnt,
nicht gross für ihr Alter uud von einem Körpergewicht
von 65 Pfund. Sie sagt, sie habe diese Gabe besessen, so
lange sie zurückdenken könne. Würden die Versuche lange

PsycKscho Studien. Juni 1903. 25


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