Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 430
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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430 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1903.)

halten menschlicher Nebelsäulen angefangen bis zu der
rationalen Thätigkeit entsprechend ähnlicher und ins Detail
ausgebildeter Phantome alle Stufen in den Berichten vertreten
(S. 210). Im Allgemeinen jedoch erscheint der
Doppelgänger, wie schon sein Name beweist, in seinem
Aeusseren als ein deutlich erkennbares Ebenbild des
lebenden Menschen und zwar gilt das nicht nur von der
Gestalt und den Gesichtszügen, sondern auch von dem
äusseren Zubehör. Die Phantome treten nämlich in Kleidern
auf (S. 179), sei es in denen, die der lebende Mensch im
selben Augenblicke trägt (S. 200. 23b), sei es in solchen,
wie er sie zu anderen Zeiten in der von dem Phantome
dargestellten Situation getragen hat (S. 179. 203) oder
tragen würde (S. 202). Ja, zuweilen erscheinen die Phantome
sogar mit der ganzen derzeitigen Umgebung ihres
lebenden Drbiides, so z. B. ein Kranker auf seinem Ruhebett
unter Bäumen (S. 235), oder eine Sterbende auf ihrem
letzten Lager, umringt von ihren Rindern und den die
Treppen und Gänge des Hauses erfüllenden Negersklaven
(S. 296). — Dabei ist der Ort, wo die Erscheinung auftritt,
oft durch ganze Meere oder Kontinente, ja. durch den
halben Umkreis der Erde von dem Aufenthaltsort des
Lebenden entfernt. So schreibt z. B. die Hand eines in
Amerika Sterbenden zur selben Stunde seinen Namen einem
Freunde in Europa auf (S. 243), ein im indischen Ozean
Ertrinkender erscheint augenblicks seinem Bruder auf
fernem Meere (S. 200) und zu Sidney in Australien erblickt
Jemand das Bild eines Jünglings, der zu eben dieser Stunde
in England verscheidet (S. 201). Ja, ein Sterbender wird
sogar gleichzeitig an mehreren Orten gesehen (S. 295).

Aus diesen und ähnlichen Beispielen geht zur Genüge
hervor, dass es sich auf keinen Fall um eine reale Wanderung
des etwaigen Astralleibes nach dem Orte seiner Sichtbarkeit
handeln kann. Wer den menschlichen Geist für ein unräumliches
, immaterielles Wesen hält, der kann ihn eventuell
geistig an jedem Orte, physisch aber an keinem Orte wirken
lassen. Wer dagegen die individuelle Seele als ein räumliches
und stoffliches Ding-an-sich in eine ebenso räumliche
und stoffliche Welt (S. 335. 336) hineinstellt, der muss
auch zugeben, dass sie den Gesetzen der Natur und den
Einflüssen der Materie unterworfen ist (S. 346). Ob diese
ätherisch-stoffliche Welt als transzendentale jenseits unseres
sinnlichen Bewusstseins liegt und ob jener übersinnliche
Seelenkörper aus dünnerem und feinerem Stoff als der
irdische Leib besteht, das ändert nichts. Auch ein Aether-
leib ist an die Gesetze der Materie gebunden und kann


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