Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 435
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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v. Schnellen: Der Doppelgänger und der Astralleib. 435

stellen untrennbar Hand in Hand, oder wir haben stets
wieder den alten Dualismus. Entweder ist der transzendentale
Monismus eine Wahrheit, dann ist der Doppelgänger,
mag er sonst sein was er will, doch nie und nimmer der
Astralleib; oder aber das in den meisten Fällen unthätige
oder nur irrational thätige Phantom ist wirklich Astralleib,
dann geht der transzendentale Monismus in die Brüche.

Wollte man aber, um diesen Monismus zu retten und
die gänzliche oder theilweise Abtrennung des transzendentalen
Bewusstseins von dem Astralleibe zu vermeiden, dem
für den Astralleib ausgegebenen Doppelgänger trotz seiner
irrationalen Thätigkeit das volle transzendentale Bewusstsein
zuschreiben, so wäre damit wieder die Ueberlegenheit des
transzendentalen Subjekts über den irdischen Menschen,
d. h. der ganze Kern und Zweck der du Preschen Seelenlehre
über den Haufen geworfen. Erkennt er es doch
selber an, dass sich d*»s nachtwandlerische Treiben der
Phantome, die sinn- und zwecklose Nachahmung der gewohnten
oder momentan ersehnten Thätigkeit mit einer
Steigerung der Individualität in keiner Weise mehr vereinbaren
lässt (S. 371. 372). Kurzum, wer den Doppelgänger
als den selbständig auftretenden Astralleib ansieht,
der bat keine andere Wahl: entweder er spricht dem als
Phantom nachtwandlerisch umherirrenden Astralleibe mit
du Prel das volle Bewusstsein ab (S. 175), dann ist die
Einheit des transzendentalen Subjekts und damit der ganze
Monismus aufgehoben; oder er giebt die meist irrational
thätige Erscheinung für das einheitliche transzendentale
Subjekt aus, dann wird dessen Ueberlegenheit über den
irdischen Menschen und damit der ganze Sinn des transzendentalen
Individualismus in Frage gestellt.

Klar zum Bewusstsein gebracht hat sich du Prel diese
Alternative und ihre Konsequenzen offenbar nicht; dass er
aber ein mehr oder minder undeutliches Gefühl davon
gehabt hat, das geht aus seinen ganzen Erörterungen
unzweifelhaft hervor. Daher das schon früher angedeutete
Schwanken in seinen Anschauungen von der Natur des
Doppelgängers. Daher die unbestimmte, immer wechselnde
Terminologie! Daher auch das Zurücktreten der Astralleib
-Theorie gerade in dem Kapitel über die Solidarität
des Phantoms mit dem Körper, wo erst der entscheidende
Beweis (S. 248) für die Realität der Phantome beigebracht
werden soll. Daher vor allem das immer wiederkehrende
Bestreben, die häufige Bewusstlosigkeit oder irrationale
Thätigkeit des Doppelgängers aus einem Vorwiegen der
organisirenden Punktion oder einer mangelhaften Verlegung


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