Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 448
(PDF, 181 MB)
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448 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 7. Heft. ^Juli 1908.)

c) Zur okkultistischen Terminologie.
Herr Hofrath M. Seiling schreibt uns (unter Verzicht auf
eine ausführlichere Duplik) zu obigem Thema u, a.: „Das
Gebiet des Okkultismus ist schon dunkel genug, als dass
nicht gegen leicht vermeidliche Begriffsverwirrungen protestiert
werden müsste. Zu diesen gehören die Bezeichnungen
„Spiritismus ohne Medien64 und „zweierlei Spiritismus". Es
giebt nur einerlei Spiritismus; und das Wesentliche
dieser Lehre, welche die Fortdauer nach dem Tode ohne
Weiteres voraussetzt, besteht in der Möglichkeit der in der
Regel durch Medien vermittelten Kundgebung der
Verstorbenen. Ein Spiritismus, „der dabei stehen bleibt,
die Unsterblichkeit der Seele und das bewusste Fortleben
nach dem Tode zu lehren41, ist kein Spiritismus, sondern
eben nur eine Lehre von der Fortdauer nach dem Tode,
die sich eventuell auf sogenannten, einen Gegensatz zum
Spiritismus bildenden Animismus gründen mag; schlechthin
kann sie, wenn man ein altsprachliches Wort anwenden
will, als Athanatismus bezeichnet werden. Ich rede von
„sogenanntem" Animismus, weil dieser Begriff in der okkultistischen
Litteratur eine besondere Bedeutung gewonnen
hat, während er ursprünglich eine Lehre bezeichnet, nach
welcher die Gesammtheit der Lebensvorgänge im Körper
auf der Wirksamkeit einer immateriellen Seele beruht.
Nebenbei bedeutet „Animismus44 auch die Weltanschauung
niederer Naturvölker, nach welcher alle Dinge und Naturerscheinungen
als beseelt gelten. — Bei dieser Gelegenheit
möcnte ich auch empfehlen, das Wort Spiritualismus
nicht im Sinne von Spiritismus zu gebrauchen, wie dies in
England und Amerika üblich ist. Unter Spiritualismus
versteht man zumeist eine philosophische Lehre, nach welcher
die Seele ein immaterielles, vom Körper trennbares, selbstständiges
Wesen ist. Ausser diesem dualistischen Spiritualismus
giebt es noch einen monistischen, der im Gegensatz
zum Materialismus die Wesenhaftigkeit der Materie bestreitet
und diese als blosse Erscheinungsform eines Geistigen
auffasst, was dann wieder auf verschiedene Weise geschehen
kann. Die sämmtlichen philosophischen Auffassungen des
Spiritualismus haben aber nichts mit Spiritismus, mit der
hypothetischen Lehre von der Kundgebung Verstorbener,
zu thun44.

d) Vier Monate schlafend. Die medizinischen
Kreise Athens stehen rathlos vor der Thatsache, dass sich
ein 12 jähriges Mädchen, Maria Daskaiaki, seit 4 Monaten im
tiefen Schlafe befindet, den sie, ohne sich aus ihrer liegenden
Stellung zu rühren,Vnur sehr selten für Augenblicke unter-

»


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