Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 462
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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462 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 8. Heft. (August ID03.)

Kabbalisten Salvador die Quelle gebildet hatten. Dieser
mvstisehe Koman behandelt die höchsten und tiefsten Pjo-
bleme, leider in wenig ansprechender Form: Der Abt Spiridion,
ursprünglich ein Jude namens Samuel Hebronius, wurde
später Protestant und endlich unter Gregor Arnauld's, fenelon\
und Bossuefs Einfluss Katholik uua Begründer eines Franziskaner
-Klosters. Seine mönchischen Ideale lassen sich
jedoch nicht in Wirklichkeit umsetzen, und „der Gedanke,
dass der Mensch ohne seine Zustimmung zu einem Leben
voll Gefahr und Qual berufen wird, dem oft vielleicht noch
ewige Leiden folgen", stösst Spiridion's Seele vom Christenthum
der Priester ab. Der Priestergott ist ihm nur der
herangewachsene Sohn jenes Jehovah, der zu seinen zitternden
Verehrern bloss im Zorn und Rauch sprach. Spiridion wendet
sich fortan den okkulten Wissenschaften zu. In seiner
Todesstunde weiht er seinen Schüler Fulgence in sein Leben
und, so weit ihn dieser begreifen kann, in seine Lehren ein.
Die „Frucht eines ganzen Lebens voll Grübeleien und Anstrengungen
" hat Spiridion in einer Schrift niedergelegt,
welche, in eine Hülle von Pergament eingeschlossen, Fulgence
seiner Leiche auf die Brust legen muss und erst dann
aus Spiridion's Sarge holen soll, wenn er erkenntnissreif
dazu wäre. Spiridion verspricht seinem Schüler auch nach
seinem Tode bei ihm zu bleiben; schon jenes Vorfahren
waren Doppelgänger, „welche ihr eigenes Bild von ihnen
sich trennen und ihnen zuweilen doppelt und dreifach erscheinen
sahen." Im Augenblicke des Todes, den Spiridion
genau vorherbestimmt hat, fühlt Fulgence, wie eine Hand
auf seinen Kopf gelegt wird, und hinter ihm steht des Abtes
Spiridion Phantom. Oft und oft besucht ihn Spiridion's
Schatten und fortab spukt es im Kloster an gewissen Stellen;
so z. B. hört man im grossen Saale, woselbst Spiridion bei
Lebzeiten Jahre hindurch zur Mittagsstunde zu wandeln
pflegte, seinen regelmässigen Schritt und sieht seinen
Schatten. Fulgence nun weiht den Mönch Alexis in die
Lehren und Geheimnisse SpiridiorCs ein und dieser wiederum
Frater Angelo, welcher jenem dadurch als dessen würdiger
Nachfolger bezeichnet wird, dass er am hellen Mittag die
vollkommene Erscheinung Spiridioris, in mittelalterlicher
Ordenstracht, hatte. Schon zuvor hatte Angelo in der dunklen
Sakristei Spiridion's Stimme die Worte sprechen gehört:
,,Geist der Wahrheit, richte wieder auf die Opfer der
Unwissenheit und des Betruges!" Die Erzählung der Lebensschicksale
und inneren Kämpfe des Mönches Alexis bilden
nun den Hauptinhalt des Buches. Als er, sich mit Astronomie
und Philosophie beschäftigend, in dem Theil der

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