Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 464
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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464 Psyohisehe Studien. XXX. Jahrg. 8. Heft. (August 1908.)

sich mit einem solchen Amte bekleidet fühlen und doch
die Ruhe der Gerechtigkeit behalten? Die Zeit ist reif
zur Ernte; die Frucht muss fallen; was thuts, wenn einige
Grashalme zeitreten werden?" so spricht der zu Tode
gehende Alexis zum jungen Angelo. Kirchenplündernde
Soldaten der (unter Napoleon) Italien erobernden republikanischen
Armee ergiessen sich in das stille Kloster, aus
dem alle Mönche geflohen sind. Nur Alexis und Angelo
harren am Altare ihres Schicksals. Als unter Blasphemien
das Bild des Heilands in den Staub getreten und bespieeu
wird, bricht Alexis in die grossen Worte aas: „ü Christus,
man kann deine Altäre zerbrechen und dein Bild in den
Staub ziehen. Nicht auf dich, Sohn Gottes, richten sich
diese Schmähungen! Von dem Schosse des Vaters aus
siehst du sie ohne Zorn und ohne Schmerz. Du weisst,
dass es nur die Standarte Roms ist, die Fahne des Betrugs
und der Begierde, die man umstürzt und zerreisst im
Namen derjenigen Freiheit, die d u heute zuerst würdest
verkündet haben, wenn der himmlische Wille dich auf die
Erde zurückberufen hätte." Die fanatische Horde schlägt
Alexis zu Boden, sein Blut netzt Spiridion's Grab. Er
stirbt. Eine Gestalt, in Strahlen gehüllt, schwebt über Angelo
und dieser fällt ohnmächtig zu Boden.

1842 erschien endlich der glänzendste und vielgestaltigste
Roman Sand's: „Consueioa, ein Künstlerroman; wie sich denn
überhaupt in die Zigeunerwelt des fahrenden Komödiantenthums
die Sand sehr hineingeiebt hatte; viele ihrer Figuren
muthen an, wie aus „Wilhelm Meister". Speziell „Consuelo"
hat das Schicksal der (deutschen) Sängerin Gertrud Mara zu
Grunde gelegen und Modell für die Charakterzüge hat die
junge Freundin Sand's: die Gesangsvirtuosin Pauline Garcia-
Viardot gestanden. Das mit Liebe geschilderte Künstlertreiben
in Italien, die mit beissender Ironie geschilderten
Episoden am Hofe Maria Theresia^ und Friedrichs des
Grossen, die Intriguen und Kabalen des Theaterlebens; die
idyllische Flucht Consuelos in Begleitung des jungen &aydn,
das Treiben der damaligen Illuminaten — das Alles hat
uns hier nichts zu kümmern. Wir wenden uns dem mystischen
Theile des Romans zu, der okkulte Züge aufweist. Es wii d
da in phantastischer Art und Weise das unheimliche Schloss
der Grafen von Rudolstadt geschildert. Ein seltsam es Ge-
heimniss herrscht im Schosse dieses uralten Geschlechts
und dieses knüpft sich an die Gestalt des jungen Grafen
Albert von Rudolstadt. Er ist ein Somnambuler und es ist
ihm in diesem Zustande möglich, fernsehend Gäste kommen
zu sehen, die Bäume zu bezeichnen, in welche der Blitz

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