Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 476
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0410
476 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 8. Heft. (August 1908.)

noch ein treffender Ausspruch des vorurteilsfreien Professors
Adickes (des Verfassers der vernichtenden Schrift
„Kant contra HaeckeV1) mitgetheilt: „Es giebt keinen
stärkeren unbedingteren Glauben als die starre absolute
Verneinung eines an sich Möglichen". Und möglich könnte
schliesslich sogar eine Durchbrechung des Kausalitätsgesetzes
sein, wenn es auch höchst wahrscheinlich ist, dass
die sämnitlichen okkulten Phänomene gesetzmässig verlaufen.

Zum Kapitel von den Beziehungen zwischen Professorenthum
und Okkultismus sei übrigens noch bemerkt, dass die
Zahl der heimlichen Okkultisten unter den Professoren
grösser sein dürfte, als man gemeiniglich annimmt. Schon
Heilenbach berichtet in seiner Schrift „Die Logik der That-
sachen", dass es zu seiner Zeit in Wien sehr viele Professoren
, Doktoren und Fachmänner gegeben habe, die so
ganz im Stillen mit ihm über Spiritismus sprachen und
selbst „mitgethan" hätten. Zwei von ihnen sollen den Math
gefasst haben, Farbe zu bekennen; dies aber sehr zu bereuen
gehabt haben; denn, fügt Heilenbach hinzu, „die
Coterie — besorgt, dass zur Wahrheit werde, was sie mit
Hohn verlacht, — setzt alle Hebel der öffentlichen Gewalten
und geheimen Büttel in Bewegung." Auch in München
giebt es offizielle Gelehrte, die u. a. mit Eusapia Palladino
schon wiederholt zahlreiche Sitzungen abgehalten haben,
ihr Veranstalter soll sogar ein überzeugter Spiritist sein. —

Nach dieser Exkursion auf das okkultistische Gebiet
sollen weitere gewichtige Zeugnisse über den "Werth der
Zunftwissenschaft folgen. Ausserordentlich scharf hat Eugen
Dühring sich über das Universitätswesen ausgesprochen.
Wenn er auch in Folge seiner Kämpfe mit der Berliner
philosophischen Fakultät nicht mehr ganz objektiv sein
mag, so ist er doch ein viel zu edler und v/ahrhafter
Charakter, als dass man seine Anklagen für allzu grosse
Uebertreibungen halten dürfte. Er sagt z. ß.: „Im amtlichen
gelehrten Bereich liegt heute die eigentliche Hemmung
der Wissenschaft und hinreichenden Aufklärung. Hier
hat man also nicht die Organe, sondern die Feinde einer
besseren Ordnung der geistiger Angelegenheiten zu
suchen .... Verlehrtheit, übel angebrachte Zweiflerei, Abgestumpftheit
, Unfähigkeit zu echter Kritik, — das sind die
in der gelehrten Klasse herrschenden Eigenschaften.** Was
uns Okkultisten gelassen stimmen kann, ist der Umstand,
dass die von Dühring gerügte Hemmung der Wissenschaft
und hinreichenden Aufklärung auf allen Gebieten vorkommt
. Nehmen wir beispielsweise den Fall Richard Wagner.
Als der jung verstorbene Philosoph und Privatdozent


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0410