Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 479
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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* * * Wunderbare Errettung aus Gefahren. 479

hätte jedoch einen so grossen Durst, dass ich erst trinken
möchte. „Trinken Sie nur," sagte der freundliche Beamte,
„der nächste Zug geht 3/4 Stunden später ab, die beiden
Züge treffen sich in S. und so kommen Sie auf jeden Fall
um 5x/2 Uhr in W. an, nur dass Sie, statt in S., hier
% Stunden warten.44 Dankend ging ich fort, um in die
etwas entfernt liegende Restauration zu gelangen; aber noch
hatte ich dieselbe nicht erreicht, da war mein Durst fort,
wie weggezaubert! Ich erschrak odentlich bei dieser Wahrnehmung
und war im Augenblick wie betäubt. Wie kam
es nur, dass ich plötzlich keinen Durst mehr verspürte?
Ohne mich lange zu besinnen, lief ich wieder auf den Bahnhof
, um mitzufahren, denn der Aufenthalt auf dem weit
grösseren Bahnhofe in S. schien mir interessanter als der
in K. Kaum hatte ich jedoch den Bahnsteig betreten,
da sah ich den Zug davondampfen und musste nun wohl
oder übel 8/4 Stunden in K. warten. — Nach glücklicher
Fahrt traf ich wohlbehalten um 5*/2 ühr in W. ein, von
meiner Freundin herzlichst begrüsst mit der Hinzufügung:
„Siehst Du, nun ist Dir doch nichts passiert!" — Ich erzählte
von meinem unerklärlichen Durst und seinem ebenso
unerklärlichen Verschwinden, und dass ich deswegen nicht
den vorgesehenen, sondern den 8/4 Stunden später von
K. abgehenden Zug benützt hätte. — Am nächsten Tage
traf ich die Tochter des hier verstorbenen Oberlandesgerichtsraths
B., die von meiner Wohnungssuche wusste
und mich nun mit dem Rufe begrüsste: „Sind Sie glücklich
wieder hier? Ich war in so grosser Sorge um Sie!" —
Auf meine erstaunte Frage: „Weshalb aber?" — sagte die
Dame: „Sind Sie denn nicht mit dem mir von Ihnen genannten
Zuge von K. abgefahren? Der ist ja schon auf
der nächsten Station verunglückt, Extrablätter meldeten
schon gestern den Vorfall und heute steht er in der Zeitung."
Die Zeitung hatten meine Freundin und ich noch nicht
gelesen; doch nun war mir alles klar, nicht nur die auffällige
Hast und Unruhe der Beamten auf dem Bahnhofe
in E., wo ich umsteigen musste, sondern besonders mein
Durst, der mich vor Lebensgefahr bewahrte. —

* *
*

Bei dem Fortzuge nach einer andern Stadt bot ich
mehrere Monate vor dem Umzugstermin verschiedene Sachen
zum Kaufe aus. Eine Dame meldete sich; wir vereinbarten
eine entsprechende Summe mit der xlbmachung, dass die
sämmtlichen Gegenstände bis zu meiner Abreise in meinem
Besitze bleiben sollten. Wenige Tage vor diesem verab-


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