Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 490
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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490 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 8. Heft. (August 1903.)

schrittene Mensch eine Ordnung für gut finden, wo er wieder
die Rolle der Eintagsgeschöpfe spielen würde, wo seinem
durch den Kampf von Jahrtausenden gereiften Geiste ein
nur momentaner Funktionsgenuss seiner Kräfte empfohlen
wird. Dergleichen kann bei einem aach nur halbwegs
kultivirten Menschen nur in zwei Fällen stattfinden: entweder
handelt es sich um Einen, den eir; krankhaft grossgezogener
Leichtsinn, eine überschäumende Sinnlichkeit u. dgl.
an den Genuss des Augenblicklichen fesselt und ihn hindert,
sich das Zukünftige klar vorzustellen; oder nber um Einen,
dessen Auge durch protestirende Theorien für die einfachsten
Thatsachen unempfindlich gemacht ward.

Was den ziemlich überflüssigen Hinweis auf die Wirkung
der Tragödie betrifft, so genügt es, daran zu erinnern,
dass ja seit Menschendenken jene Dichter, Schauspieler und
Zuschauer, die sich für diese Art des Dramas interessiren,
den Tod nicht für das hielten, wofür Dühring ihn ausgiebt,
d. h. nicht im absoluten Sinne verstanden. —

(Fortsetzung folgt.)

Die menschliche Persönlichkeit und die psychische

Forschung.

Von Dr. HL Wernekke.

Tom sprachlichen Standpunkte aus kann man an dem
Ausdrucke „psychische Forschung" Anstoss nehmen; jedermann
weiss, dass die Erforschung der „physischen" Welt
durch „physikalische" (nicht physische) Experimente geschieht.
Ist aber das Wort — wie so manches Erzeugniss des abgestumpften
Sprachgefühls — seiner Form nach ungeschickt
gebildet, der ihm beigelegten Bedeutung nach hillt es einem
Bedürfnisse ab. Denn unter „psychologischer" Forschung
versteht man doch in der Kegel diejenige, welche sich in
den von der offiziellen Wissenschaft gewählten Geleisen bewegt
. Die Anhänger der psychischen Forschung haben den
Muth gehabt, diese Geleise zu verlassen. Viele unberufene
Mitarbeiter sind unter ihnen, und die Art, wie sie beobachten,
über ihre Beobachtungen berichten und sie erklären und
ausnützen, verdient zwar nicht den Spott, noch weniger die
Verfolgung, worunter sie vielfach zu leiden haben, aber
Misstrauen und Zurückhaltung, — Zurückhaltung in dem
Sinne, dass man dem kühnen Fluge ihrer Phantasie nur mit
kühlem Bedacht folgt, und in dem Sinne, dass man nicht
sie zu belehren eifert, weil sie selbst sich am besten belehrt


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