Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 504
(PDF, 181 MB)
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504 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 8. Heft. (August 1903.)

absichtlichen Täuschung bezichtigt und später von dem
Londoner Frestidigitateur Maskelyne zu Cambridge beim
» künstlichen (vielleicht auf unbewusstem Betrug beruhenden
) Nachhelfen der Phänomene durch unbemerktes
Vertauschen ihrer von den Nebensitzern festgehaltenen
Hände ertappt; in Petersburg war man vor 2 Jahren —
wie sich die „Zeitschrift für Spir." elegant ausdrückt —
so nobel, über ihre Sitzungen zu schweigen. Nach dem
Bericht Dessoir's, der „von einem befreundeten Arzt, bei dem
sich das Medium in München aufhielt, zu Beobachtungen
dorthin eingeladen" worden war, verweigert die jetzt 4« jährige
, aus der Umgegend von Neapel gebürtige Frau, die,
obschon sie weder lesen noch schreiben kann, mit ungewöhnlicher
Schlauheit eine seltene Menschenkenntniss verbinde
und ihr „spiritistisches Handwerk" seit mehr als 20 Jahren
betreibe, über Zweck und Wesen der von ihr hervorgerufenen
spiritistischen Erscheinungen rundweg jede Auskunft, wahrscheinlich
weil sie eine „vernünftige Erklärung" derselben
nicht zu geben vermöge. Sie beginnt bei hellem Licht mit
Bewegungen des Tisches; dann wird das Zimmer verdunkelt
und, während ihre Hände gehalten und ihre Füsse kontrollirt
werden, beginnt der Vorhang, vor dem sie sitzt, hin und
herzuflattern; dahinter stehende Objekte werden auf den
Tisch geworfen, Mandoline, Harmonika und Zither zum
Erklingen gebracht, die Nachbarn berührt, geschüttelt, geneckt
u, s. w. Prof. Dessoir will nun zweimal, wenn auch
nur für einen Augenblick, das wirkende Etwas gesehen
haben: etwas Schwarzes, Stabartiges, das in einem Fall
auch die Stiefelspitze gewesen sein könne. Einmal habe sie
auch eine Schnur benützt, um die Zither heranzuziehen und
nachweislich — trotz der vorangegangenen Kleideruntersuchung
— einen Blumenzweig eingeschmuggelt gehabt und
zu Berührungen beuützt. Sie besitze offenbar mehrere Tricks,
um wenigstens eine Hand, bezw. einen Fuss momentan frei
zu machen, ohne dass die sie kontrollirenden Nachbarn es
merken könnten. Stets bringe sie leise und möglichst unbemerkt
die betreffenden Gegenstände dicht an sich, oder
umgekehrt, sich an diese heran und beginne erst dann, die
„unbekannte Kraft" spielen zu lassen. Trotzdem bleiben
einige Erscheinungen übrig, deren Zustandekommen
bis jetzt noch nicht aufgeklärt werden
konnte. Da aber „systematischer Betrug" auch bei diesem
Medium bereits nachgewiesen sei, so wäre die Annahme
supernormaler, von ihr ausgehender Kräfte, oder gar von
„Geistern41 nur dann erlaubt, wenn sich jene „vorderhand
nicht aufgeklärten Erscheinungen" unter zwingenden


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