Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 529
(PDF, 181 MB)
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Seiimg: Zur Geschichte des Professorenthums. 529

Zur Geschichte des Professorenthums.

Von Hofratli Prof. n. I). Max Helling».

(Schluss von Beite 477.)

Wenn Eugen Dühring ein anderes Mal äussert, dass
„die Hochschulen von technischem Charakter die moderne
Wissenschaft weit eher vorstellen, als der alte Kram autoritärer
Gelehrsamkeit, wie er in verrotteter Gestalt auf den
Universitäten Europa's sein Wesen oder vielmehr Unwesen
treibt", — dann wäre es ein Unrecht gegen die Universitätsprofessoren
. wenn man aus diesen Worten herauslesen
wollte, dass die Professoren der technischen Hochschulen
höher zu bewerthen seien als jene. Denn der von Dühring
angedeutete Vorzug der technischen Hochschulen ist nur in
der Art der betreffenden Wissenszweige und in der engen
Fühlung mit der Praxis begründet, welche den Professoren
das Flunkern und die Hemmung der Wissenschaft viel
weniger leicht macht, als ihren universitären Kollegen.
Hiervon abgesehen, dürfte zwischen diesen und jenen Hochschullehrern
kein wesentlicher Unterschied bestehen. So
schrieb mir denn auch ein Kollege der Münchener Technischen
Hochschule aus besonderer Veranlassung einmal:
„Je länger ich lebe, desto grösser wird mein Respekt vor
der Dummheit, Trägheit und dem Eigennutz der Menschen.
Die grosse Masse, zu der ich auch, und zwar ganz besonders
, die oberen Zehntausend und die Professoren
rechne, kann man niemals von der Wahrheit und Richtigkeit
einer neuen Idee überzeugen, wenn sie für sie keinen
direkten materiellen Vortheil oder grössere Bequemlichkeit
bringt." Und gerade die materiellen Vortheile wissen gar
manche Professoren der Technischen Hochschulen gut zu
wahren, womit wiederum nicht gesagt sein soll, dass die
Universitätsprofessoren nur nach ideellen Gütern streben.
Wie wenig dies der Fall, kann man, beiläufig gesagt, auch
daraus schliessen, dass eine ganze Reihe glänzend situirter
Geheimräthe es nicht verschmäht hat, einem litterarischen
Unternehmen von ziemlich zweifelhaftem Werthe. wie es die
„Woche" ist, dienstbar zu sein. Fürwahr ein Bild für den
,Simplizis8imus": der geheimräthliche „Stolz der Nation*' am
Geschäfts-Karren des Herrn Scherl ziehend!

Wenn die Professoren der Technischen Hochschulen
bewusste Vertreter einer ernsteren, als der nach Dühring's
Meinung auf den Universitäten betriebenen Wissenschaft
wären, würden sie nicht eifersüchtig nach der veralteten
Einrichtung des Doktorates gestrebt, bezw. sie mit Behagen
entgegengenommen haben. Der technische Doktor mag


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