Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 535
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Solling: Zur Geschichte des Professorenthums. 535

Und nun zur Vivisektion, dem eigentlichen Giftkraut
der medizinischen, „segensreichen Pflanzstätten". Durch die
Bekämpfer der „wissenschaftlichen" Thierfolter sind hunderte
vorzugsweise von Professoren an Thieren und Menschen begangene
Greuelthaten aufgedeckt worden, welche zu den
grausamsten, ekelhaftesten und niederträchtigsten Scheuss-
lichkeiten gehören, welche trotz Inquisition und Folterkammern
von Menschenhand je ausgeführt worden sind.
Wer sich über jene gleich brutalen und feigen, in der
breiten Oeffentlichkeit leider nur zu wenig bekannten Gemeinheiten
näher unterrichten will, der sei auf die untenstehende
Litteratur aufmerksam gemacht, in welcher die
Beweise durchweg an der Hand der von den Experimentatoren
selbst erstatteten Berichte erbracht sind.*) Andererseits
enthält diese Litteratur — und dadurch wird sie nur
um so werthvoller — zahlreiche Aussprüche von namhaften
Medizinern, welche sich mit grösster Entrüstung gegen ihre
auf so verderbliche Abwege gerathenen Kollegen wenden.
Von diesen werthvollen Zeugnissen seien wenigstens zwei
wiedergegeben, weil man, wo auch von der Vivisektion gesprochen
wird, sich besten Falles immer wieder sagen lassen
muss, dass sie leider ein nothwendiges Uebel sei. Der
bekannte Sanitätsrath Dr. P. Niemeyer hat in den „Aerztl.
Sprechstunden" (Heft 27) erklärt: „Ich behaupte, dass aus
der Vivisektion für die Krankenbehandlung ebenso wenig
wie für die Krankheitsverhütung der geringste Nutzen erwachse
." Und im „Lehrbuch der Anatomie des Menschen"
(20. Aufl.) schreibt der grosse Anatom Hyrtl: „Für die
Bildung praktischer Aerzte könnte es nur erspriesslich sein,
wenn die Physiologie der Schule sich mehr mit dem

tätsangehörigen sich und ihre Familienmitglieder gleichsam mit
einer chinesischen Mauer von Standesdünkel umgeben, sodass sogar
Kinder, die zusammen dieselbe Schule besuchten, sich in späteren
Jahren nicht mehr grüssen und zwischen den Höchstgebildeten und
der ungebildeten „Plebs" nirgends eine so tiefe Kluft gähnt, wie
gerade dort. Dass es den wenigen „rühmlichen Ausnahmen", die
ihre Wissensschätze auch dem gewöhnlichen „Volk" mitzutheilen
bestrebt sind, äusserst schwer wird, das Vorurtheil dieser „geweihten
Kreise" zu durchbrechen, kann Unterzeichneter aus langjähriger
eigener Beobachtung bestätigen. — S.

*} Dr. med. Grysanowski, Gesammelte antivivisektionistische
Schriften; Dr. med. Koch, Aerztl. Versuche an lebenden Menschen;
Horbach, Menschen als Versuchsthiere, Dr. med. Prabody, Bericht
über Treiben und Ausdehnung der Vivisektion; Stenz, Die Vivisektion
; Arme Leute in Krankenhäusern. Diese und viele andere
einschlägige Schriften und Flugblätter können vom „ Internation.
Verein zur Bekämpfung der Vivisektion in Dresden, Kranachstr. 18,
bezogen werden.


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