Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 551
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Maier: Dr. A. Moli über das Medium Eusapia Palladino. 551

fortzieht, ohne dass dies die Nachbarn bemerken. Sie hat
auf diese Weise ihre rechte Hand freigemacht. Ja, sie
kann noch weiter gehen; sie legt schliesslich die rechte
Hand des linken Nachbars auf die linke Hand des rechten
Nachbars, und hat dann beide Hände frei. Dasselbe macht
sie mit den Füssen, wobei sie etwas verschiedene Methoden
anwendet. Die Hauptsache ist stets, bei geschickter
Ablenkung der Aufmerksamkeit, eine oder beide
Hände, einen oder beide Füsse zu befreien. Dies ist der
Haupttrick*) der Palladino. Da es fast dunkel ist, und sie
ausserdem die hinter ihr befindliche Portidre nach vorn
nimmt und über Arme und Hände legt, ist natürlich der
Schwindel nicht leicht zu sehen. Wenn man aber genau
aufpasst, so merkt man ganz genau den Moment, wo sie Hand
oder Fuss befreit. In einem Falle konnte Dessoir feststellen,
dass seine Hand die Hand des anderen Theilnehmers
berührte, während sie angeblich die Hand der
Palladino berühren sollte. Ich habe in einem Falle, als
sie mich fragte, ob ich ihre Hand noch fühle, geantwortet,
dass ich jetzt zwei Hände fühlte. Sie hatte nämlich
meine Hand — ich sass zu ihrer linken — an die Hand
des mir gegenübersitzenden Herrn gebracht, hatte aber ihre
eigene Hand nicht schnell genug zurückgezogen, und so
konnte ich ganz deutlich zwei Hände fühlen. In dieser
Weise ist sie, wenn sie Hand und Fuss freigemacht hat,
imstande, allerlei Handlungen mechanisch auszuführen. Mit

*) Bekanntlich hat auf diesen „Haupttrick" besonders der
berühmte Londoner Zauberkünstler Maskelyne aufmerksam gemacht,
als er Eusapia im Oktober 1895 zu Cambridge „entlarvte". Die bedeutendsten
Vertreter der exakten Wissenschaft unter den Experimentatoren
auf okkultem Gebiet, Prof. Dr. Oliver Lodge und Prof. Dr.
Charles Richet, haben sich jedoch übereinstimmend mit anderen namhaften
Gelehrten, welche mit Eiisapta seit Jahren unter strengen
Bedingungen Sitzungen abhielten, dahin ausgesprochen, dass keineswegs
alle der bei ihr erzielten Phänomene durch die Annahme
eines solchen — sei es nun bewussten oder unbewussten — Betrugs
sich erklären lassen, weil mehrere der unerklärten Bewegungsvorgänge
völlig ausserhalb des Bereiches
ihrer Extremitäten liegen. Herr Dr. Moll findet einen sehr
gründlichen Bericht über alle diese Vorgänge aus der Feder von Dr.
Gregor Const. Wittig im Januarheft der „Psych. Stud." 1896, S. 11 ff.,
wobei insbesondere das (aus dem „Journal of the Incorporated
Society for Psychical Research" Nr. CXXIV. Vol. VII. vom Dez.
1895 abgedruckte) Sehreiben des Professors Eichet an Mr. Myers zu
beachten ist. Auch Prof. Lodge schrieb damals dem Letzteren, dass
und warum er trotz jener „Entlarvung" an dem Urtheil festhalte,
welches er über die supernormalen Leistungen der Neapolitanerin
schon früher in seinem denkwürdigen (im Febr.-Heft der „Psych.
Stud." 1895, S. 52 ff. übersetzten) Bericht gefällt hatte. — Red.


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