Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 555
(PDF, 181 MB)
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Maier: Dr. A. Moll über das Medium Eusapia Palladino. 555

wissenschaftliches Verdienst, sondern nur eine Bestätigung
des harten und manchem Leser vielleicht übertrieben streng
erscheinenden, aber nur gerechten Urtheils unseres hochverehrten
Mitarbeiters, Herrn Hofrath Seiling, über das
deutsche „Professorenthum", speziell auch den verzweifelten
Versuch des Berliner Psychologieprofessors, seinem durch
sein Gutachten im Rotheprozess in Kennerkreisen einiger-
maassen erschütterten Ansehen als unparteiischer Beobachter
okkulter Phänomene ein neues Relief zu geben. Dass aber
vollends ein Vertreter der akademischen Wissenschaft, wie
Dr. Moll, sich auch noch auf die banausische Auffassung
eines „intelligenten Berliner Arbeiters" (ohne Zweifel Lesers
jener sozialdemokratischen Tages-Zeitung, in der s. Z. die
Rothe ins Blaue hinein auch noch für eine Bauchrednerin
erklärt wurde!) beruft, das ist denn doch eine bei einem
Vertreter der Wissenschaft kaum zu erklärende und noch
weniger zu rechtfertigende Konzession an den „gesunden
Menschenverstand", der von den eigenthümlichen Bedingungen
gewisser Phänomene keine blasse Ahnung hat und noch
nicht einmal zwischen Schein und Sein zu unterscheiden
versteht. Dr. Moll hätte, anstatt diesen Zuhörer in seinem
naiven materialistischen Glauben zu bekräftigen, weit besser
gethan, diesem nicht saehverständiqen Manne gegenüber von
seiner doch hoffentlich überlegenen Einsicht Gebrauch zu
machen und ihn eben auf die Eigenart der fraglichen Phänomene
und auf die Werdevorgänge in der übrigen Natur
— im dunkeln Schoss der Erde wie im Mutterleib, bezw.
in der photographischen Dunkelkammer — belehrend und in
diesem wichtigen Punkt wirklich „aufklärend" hinzuweisen
!

Im Uebrigen verweisen wir auf unsere Ausführungen
im vor. Heft S. 503 ff. und auf das für uns weit mass-
gebendere Urtheii des theoretisch und praktisch gleich erfahrenen
Veranstalters und Leiters jener Sitzungen, JFrei-
herrn Dr. med. v. Schrenck-Notzing, über die äusserst mangelhafte
thatsächliche Grundlage der „streng ablehnenden" und
auf ordinären „Schwindel" plaidirenden DessoirfBcheu Hyper-
kritik. — Eine treffliche „Antikritik" veröffentlichte auch Dr.
W. Bormann im Sept.-Heft der „Oebersinnl. Welt" S. 321 ff.,
worin er zunächst teststellt, dass zwar von Prof. Max Dessoir
selbst eine genaue Veröffentlichung über seine angeblich in
München gemachten Beobachtungen nicht vorliegt, da aber
seinerseits kein Widerspruch gegen die ihm unterstellten
und von der Tagespresse mit Triumphgeschrei weiterverbreiteten
Behauptungen über Eusapia als Betrügerin vorliegt
, angenommen werden muss, dass er wirklich den oben

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