Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 559
(PDF, 181 MB)
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v. Seeland: Die Logik der materialistischen Lehre eto. 559

Fall, d. h. wo dieser Geschlechtstod nicht erfolgen würde,
von einer „veredelten Gattung" die Rede. Eine solche
Veredelung könnte also eintreffen, trotzdem der Gattung
kein Untergang bevorstehe. Mit anderen Worten, die Gattung
kann ganz wohl ohne den Gegensatz der Aussicht auf einen
Untergang fortkommen und sich veredeln, deren Leben vermag
also auch ohne diese Bedingung immer mehr an Werth
zu gewinnen; das Wesen des Einzelmenschen hingegen soll
seinen Werth nur durch besagten Gegensatz empfangen.
Da suche jemand noch Konsequenz! —

Dies war nun Dühring A., jetzt aber wenden wir uns
an Dühring B, d. h. den Verfasser des „Ersatzes der Religion
". Die in diesem Buch niedergelegten Gedanken weichen
in so manchen Stücken von denjenigen des „Werth des
Lebens" ab, ohne dass übrigens alle sich daraus ergebenden
Konsequenzen gezogen würden. Er ist offenbar selbst darauf
gekommen, dass die Kahlheit der blossen Verneinung
Gemüth und Logik in einen Abgrund führt; er gesteht
wiederholt, dass ihm das „Atheistein" widerlich sei, und
er hat sich für die Idee „Gottes4* andere Ausdrücke gesucht
Sogar die Idee der persönlichen Fortdauer geht
nicht ganz leer aus; doch hat er sich für sie ein Surrogat
ausgedacht, welches freilich, wenigstens für ein psychisch
höher entwickeltes Wesen, wie es der Mensch ist, nicht
als genügender Ersatz gelten kann. Besonders bezeichnend
sind seine Ausführungen auf S. 145—189 in dem merkwürdigen
7. Kapitel des „Ersatzes44, woraus ich die meiste«
der hier folgenden Stellen entnehme.

Er unterscheidet ganz bestimmt zwischen Natur und
Weltgrund. Letzterer hat bei ihm geradezu die Attribute,
welche eine geläuterte idealistische Auffassung mit dem Begriff
„Gott" deckt. So sagt er: „Mit diesem [d. h. dem
Charakter des universellen Seins] sucht er [d. h. der vereinsamte
und unglückliche Mensch] eine nähere Gemeinschaft,
und zwar nicht blos durch den Verstand, sondern auch
durch das Gemüth." „Die Wurzeln des Seins sind nicht
blos gemeiner Mechanismus, sondern enthalten in ihrer Anlage
alles Charakteristische, wovon in den höchsten Lebensgebilden
die persönlichen Kundgebungen vor uns stehen."
„Zunächt rauss man sich im Gegensatz zu den kahlen Weltauffassungen
entschliessen, das Moralische im Grunde der
Dinge selbst anzuerkennen." „Wird nicht das Fundament
der Dinge selbst als einig mit dem edleren moralischen
Typus vorausgesetzt und auch demgemäss befunden, so hört
alle Bürgschaft für die Nachhaltigkeit der edleren menschlichen
Antriebe auf." „Hiernach ist es durchaus noth


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