Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 574
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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574 Psychische Studien» XXX. Jahrg. 9. Heft. (September 1903.)

gefunden, dass jene angekündigte Katastrophe nach statistischer
Regel etwa um das Jahr 2000 eintreten müsse. Unsere
Urenkel können sich also von der Wahrheit der Prophezeiung
des heiligen Malachias überzeugen und eventuell das
jüngste Gericht miterleben. —

Inzwischen ist Leo Ä'HI (Gioachino Pecci, geb. 2. März
1810 in Carpineto bei Anagni, einer der geistig bedeutendsten
Päpste, gewählt am 20. Februar 1878) am
20. Juli Nachmittags 4 Uhr im Alter von 93 Jahren
4 Monaten nach einer Regierung von über 25 Jahren gestorben
. Nur sein Vorgänger Pius JX, der 31 Jahre,
7 Monate und 22 Tage regierte, hat vor ihm die angeblichen
25 Jahre der Regierung des hl. Petrus überschritten,
mit Bezug auf welche früher der zelebrierende Kardinal dem
neugewählten Papst die ihn zur Bescheidenheit mahnenden
Worte zurief: „Non videbis annos Petri!" Wie die „Rivista
del terz'ordine" (das offizielle Organ des Franziskanerordens)
erzählt, sprachen einmal bald nach der Erhebung Leo*& auf
den päpstlichen Stuhl einige Monsignori in der Gesellschaft
des Franziskanermönchs Antonio Mar cht über den anscheinend
sehr schwachen Gesundheitszustand des damals
schon 69jährigen neuen Papstes, und äusserten, er sei so
bleich und sehe so elend aus, dass man wohl bald wieder
ein Konklave werde halten müssen. Da sagte der Franziskaner
: „Sie täuschen sich, meine Herren; Leo XJ1L wird
mindestens noch 20 Jahre leben !4< Als man 10 Jahre
später demselben Mönch die falsche Nachricht vom Tode
Leo's brachte, erwiderte er: „Das ist nicht wahr, denkt nur
an das, was ich gesagt habe!" Als man die Sache dem
Papst erzählte und dieser sie seinem Beichtvater, Pater
Panieli, gleichfalls einem Franziskaner, berichtete, wunderte
sich letzterer gar nicht darüber und meinte: „Ich kenne den
Pater Antonio, er ist ein Heiliger und hat die Gabe
der Prophezeiung. Er hat auch Pius IX. prophezeit,
dass er länger als 30 Jahre regieren werde" Pater Antonio
starb am 23. Mai 1891 im Ordenshaus der Franziskaner,
und auch Pater Danieli weilt längst nicht mehr unter den
Lebenden; der geistesstarke Leo hing aber mit aller Zähigkeit
des Glaubens am Leben und hoffte 100 oder mindestens
95 Jahre alt zu werden, nachdem er erfahren hatte, dass
eine junge und kräftige Karmeliternonne, die mit einigen
Schwestern eine Audienz nachgesucht und ihm dabei mit-
getheilt hatte, sie habe Gott das Opfer ihres eigenen Lebens
angeboten, um das Leben Sr. Heiligkeit zu verlängern, kurz
darauf gestorben sei. Auch dieser mystische Zug gehört
zu dem Charakterbild des ehrwürdigen Verstorbenen. —

Was die aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammende


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