http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0510
576 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 9 Heft. (September 1908.)
„psychometrischen Hell- und Geisterseher" Alfred /. Vout
Peters in London erwähnt, dem die unseren Lesern rühmlichst
bekannte Fürstin Marie Karadja ihre vollständige
Deberzeugung von der Wahrheit des Spiritismus verdankte,
indem er ihr die „untrüglichsten Beweise" vom Weiterleben
ihres f Gemahls verschaffte, worüber sie in ihrer Broschüre
„Spiritistische Phänomene und spiritistische Offenbarungen"
die erste (auch im Generalbericht des aus Anlass der
Weltausstellung 1900 zu Paris abgehaltenen internationalen
Spiritistenkongresses abgedruckte) Mittheilung machte. In
einem von ihrem Schloss Bovigny in Belgien datirten offenen
Brief vom 4. Juni er» theilte sie nun den Lesern des genannten
, in Lüttich erscheinenden Journals mit, dass sie
Herrn Peters, der „nicht nur ein bewundernswerthes Medium,
sondern ein guter Charakter, ein intelligenter, ein edler
Mensch" sei, den sie „wie einen Bruder liebe", neuerdings
auf einige Wochen dorthin eingeladen habe und dass der
Redakteur des „Messager", Herr Jacques Foccroulle, vom
3. Juli ab in Lüttich grössere Sitzungen zu veranstalten
beabsichtige, weshalb Interessenten sich an dessen Adresse
(Liöge, 21 rue Gaucet) wenden möchten.
Von dieser Aufforderung machte nun erfreulicher Weise
die in Köln durch unseren (besonders als gewandter Ueber-
setzer der spiritistischen Litteratur des Auslands verdienten)
Mitstreiter Herrn Feilgenhauer in's Leben gerufene „Kommission
zur Ausbreitung des Spiritismus" sofort Gebrauch
und erwarb sich so das sehr anerkennenswerthe Verdienst,
eines der berühmtesten Medien der Gegenwart zum ersten
Mal nach Deutschland zu bringen* In ihrer vorläufigen
Mittheilung hierüber in Nr. 29 der „Zeitschrift für Spiritismus
" betonte die Kommission — offenbar mit Anspielung
auf die mit Herrn Jentsch, dem Manager der Frau Rothe,
gemachten leidigen Erfahrungen —, dass der anscheinend
noch in den besten Jahren stehende Herr, dessen sympathisches
Bild wir umstehend bringen, keine grossen umstände
machte, sich nicht etwa das Reisegeld vorher einsenden
oder irgendwelche Bürgschaft leisten Hess, sich nicht
erst nach den Kölner Verhältnissen, sowie nach der Anzahl
der Sitzungen und der Theilnehmer erkundigte, auch nicht
etwa vorher Protokolle seiner Sitzungen einsandte: „er kam
einfach und bescheiden, ohne Dolmetscher, ohne Impresario
in Köln an, woselbst er keinen Gesinnungsgenossen kannte,
noch je mit einem solchen in schriftlichem Verkehr stand,
blind dem Eathe seiner durchlauchtigsten Freundin folgend.
Auf dem Bahnhofe wurde er von vier Herren abgeholt,
wobei er den kleinen Beweis seiner hervorragenden Media-
lität schon dadurch kund that, dass er bei den hunderten
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0510