Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 580
(PDF, 181 MB)
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580 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 9. Heft. (September 1903.)

seine Frau, dass sich alles wirklich so verhalte, wie das
Medium angab; der Ring gehöre thatsächlich seiner, von
Peters genau porträtirten Gattin und er selbst baue in der
Nähe der Wohnung, wo die Sitzung stattfand, eine Villa,
deren Vollendung er mit Ungestüm entgegensehe; er wolle
wahrlich froh sein, wenn die Fahne verkünde, dass das
Haus aufgerichtet sei."

So ferne es uns liegt, die Angaben der Kommission
— obschon nicht einmal die Namen ihrer Mitglieder genannt
sind — in Zweifel zu ziehen, so könnte eine solche,
allerdings ganz erstaunliche, offenbar auf Telästhesie beruhende
psychometrische Thatsache für die Wissenschaft
selbstredend erst dadurch beweiskräftig werden,
wenn die betreffenden Personen mit ihrer Namensunterschrift
die Uebereinstimmuiig öffentlich bestätigen würden,
und wir vermögen — wenigstens in diesem Falle — in der
That keinen Grund zu sehen, der das bewusste Ehepaar
abhalten könnte, der Wissenschaft einen solchen Dienst zu
erweisen. Anders liegt freilich der Fall, wenn — wie dies
namentlich bei allzu skeptischen und indiskret werdenden
Personen zu geschehen pflegt — sehr intime und interne
Vorkommnisse aus dem Leben der Sitzungsteilnehmer mit-
getheilt werden. —

Manchmal geht die Psychometrie, bei der Peters „meist
aktiv, dann aber auch passiv vom Standpunkte des Beobachters
aus" Ereignisse der Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft schildert, zu einem „Geistersehen" über.
Als ein Herr die Brosche seiner verstorbenen Schwester
zum psychometrischen Experiment gegeben hatte, beschrieb
das Medium eine alte Dame mit grauem Haar, seltsam
stechendem Blick, Fehlen einiger Zähne im Überkiefer, eingefallenen
Wangen und sagte: „Sie hinkt. Sie kommt sehr
nahe zu dem Herrn heran, sie ist eine Verwandte von ihm
und hat ihm treu im Leben zur Seite gestanden. Zwei
Jahre dürften es her sein, dass sie starb. Sie war öfters
vom Schlage getroffen worden. Ich sehe, wie die rechte
Hand gelähmt ist und wie sie sich darüber beklagt, dass
sie damit nichts mehr verrichten könne/'

Der dabei sehr aufgeregt werdende alte Herr behauptete
jedoch, die Brosche habe seiner Schwester gehört,
auf welche die Beschreibung nicht im geringsten passe.
Peters erwiderte; „Sie sind jetzt zu aufgeregt. Lesen Sie
morgen das Protokoll noch einmal und Sie werden die
Dame erkennen." Als dann der Herr nach einigen Tagen
Einsicht in das Sitzungsprotokoll nahm, habe er sofort unumwunden
zugegeben, dass diese Beschreibung sehr zutreffend
die seiner verstorbenen Schwester Karoline wäre.




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