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Maier: Das englische Medium Alfred Peters in Köln. 588
statirte Mangelhaftigkeit obigen Berichts, die sich wohl
hauptsächlich aus dem zufälligen Umstand erklärt, dass
Herr Feilgenhauer ^ der die Leser seiner Zeitschrift zunächst
wenigstens summarisch über die erzielten Ergebnisse der
von ihm veranstalteten Sitzungen orientieren wollte, wie
wir hören, als Hauptmann der Reserve zu einer acht-
wöchigen Uebung einberufen wurde, lässt eine Ergänzung
um so dringender wünschen, als auch die uns zu Gesicht
gekommenen Berichte auswärtiger Journale über Peters
alle mehr oder weniger an demselben Fehler leiden. So
ergeht sich einer der Redakteure der in Utrecht erscheinenden
niederländischen „Halfmaandelijksch Tijdscrift:
Het Toekomstig Leven", Herr Frimery, in langen theoretischen
Erörterungen, worin er nachzuweisen sucht, dass
unsere grobstoffliche Hülle durch das von Reichenbach entdeckte
„Od"* zusammengehalten werde, eine Kraft, die sich
über die Extremitäten des Körpers Linaus nach aussen
projizire und allen Gegenständen mittheile, die mit dem
menschlichen Körper in Berührung kommen. Gewisse
Gegenstände, wie die Edelmetalle und Kleiderstoffe, behalten
das von ihnen absorbirte Od lange Zeit, andere, wie
das Papier, seien weniger leicht damit zu impräguiren und
wieder andere, wie die gewöhnlichen Metalle, Glas und
Halbporzellan (Steingut) nehmen sehr wenig von diesem
,,Fluidum" auf. Das Od besitze nun die sehr bemerkens-
werthe Eigenschaft, einen laug fortdauernden spezifisch
persönlichen und sich in die astrale Sphäre erstreckenden
Rapport zwischen dem Individuum, von dem es ausgestrahlt
wurde, und den Gegenständen, die es mehr oder weniger
absorbirt haben, zu bilden. Der für solche odische
„Einflüsse" empfängliche Mensch sei eben ein
„Psychometer«.
Dagegen fällt der Bericht über die von Peters in Holland
, bevor er nach Belgien kam, abgehaltenen Sitzungen bezüglich
der für eine wissenschaftliche Verwerthung unentbehrlichen
präzisen Angabe aller Einzelheiten, der
Prülungsbedingungen und Nebenumstände, verhältnissmässig
dürftig aus, während doch vor Allem die thatsächlichen
Erscheinungen mit minutiöser, die Aufdeckung etwaiger
Fehlerquellen allein ermöglichender Genauigkeit festgestellt
werden müssten, ehe zur eventuellen Erklärung der Phänomene
geschritten werden kann. Wenn z. B. in diesem (nun
auch in Nr. 32 der „Zeitschr. f. Spir." übersetzten) Bericht
u. a«, angegeben wird, Peters habe der Dame, bei
welcher eine solche Testsitzung stattfand und die unbeweglich
, die Hände über die Kniee gefaltet, zuhörte, einen
Herrn mit tiefliegenden Augen und dünn gesäten Haaren
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