Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 587
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurse Notizen

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ersten, auf eigenem Naturstudium beruhenden Schriften (so
1881: Der Darwinismus und die Magie) drucken liess, kam
später nach Hamburg, wo eine durch ihre Sympathiekuren
bekannte Frau sich seiner annahm, und fristete zuletzt sein
Dasein als einfacher Schuhmacher in Lindenau mühsam und
unter harten Entbehrungen, die er sich bei seit Jahren immer
schwächer werdendem Augenlicht auferlegte, um seine allmählich
klarer werdenden Ideen auch durch Flugblätter der Welt
zu verkünden. Wilhelm Schwaner, der verdienstvolle Begründer
des „Bücherfreund", sagt in Nr. 15 dieses Beiblatts
zum „Yolkserzieher" vom 19. Juli er, mit Bezugnahme auf
das im kommenden Herbst erscheinende ,,8taub-Buch"
von Helene Morsch, geb. Harrass, aus welchem er ein zu
Manayunk (U St.) verfasstes, tiefempfundenes Gedicht des
Verstorbenen über „Frühling und Liebe" zum Abdruck
bringt: „Sein fast ausschliesslich aus eigenen Briefen aufgebauter
Roman wird beweisen, dass er ein Recht dazu
hatte, als ein Grosser [nach Pettenkofer's Vorbild und
Nietzsches Wort vom „freien Tode"] über sich selbst zu
bestimmen. Denn dieser ganze Mann, den der österreichische
Reichsrathsabgeordnete Ritter v. Carneri seiner Freundschaft
würdigte, den ein Friedrich v. Bodenstedt und andere
geistig hervorragende Männer und Frauen als ernsten Denker
und Philosophen beachteten, führte daneben noch ein „ungewöhnliches
" Leben, ein Leben, in das aus Beethoven'$ und
Goethe's Religion mehr geflossen war, als selbst die Leser
seiner vielen Broschüren ahnen mögen. Dieses neue „Staubbuch
" wird Autsehen erregen." — Ueber den seltsamen Lebensgang
und die geistige Entwickelung dieses Autodidakten,
dessen persönliche Bekanntschaft Unterzeichneter im Sept.
1898 machte, wo er ihn in seiner einsamen Klause zu
Lindenau (Rossstr. 5) aufsuchte, haben wir bereits im
Märzheft 1899, sowie über die bedeutsamsten seiner Schriften
in den oben genannten Heften berichtet; ein in der citirten
Nummer des „Bücherfreund" erschienenes ausführliches
Lebensbild des Verewigten gedenken wir im nächsten Heft
nachzuholen« Wer den seelenguten, fast bedürfnisslosen,
aufrichtig die Wahrheit suchenden und ausschliesslich seinem
Ideal, der Neubegründung einer einheitlichen Naturauffassung
und sittlichen Weltanschauung, lebenden Mann in seiner
Werkstätte schaffen sah und seine schweren Schicksale
kannte, der wird es verstehen, wie die von seinem schliesslich
durch Trunksucht zu Grunde gegangenen Vater vererbte
Schwermuth durch die bittere Noth, die ihn bedrängte,
und durch die Enttäuschung über seine Hoffnungen — er
hatte sich zuletzt auch mit dem Problem einer neuen Flugmaschine
beschäftigt — schliesslich fast mit Naturnothwendig-

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