Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 680
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0560
680 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 11. Heft. (November 1903.)

ungefähr wie der Kreuzungspunkt eines Meridians und einer
Parallele einen gewissen geographischen Ort unfehlbar von
jeglichen andern unterscheidet.

Wenn nun überhaupt Naturprozess und Geschichte ein
deutliches Ringen um Einigung des Vereinzelten und um
Hervorbringung gewisser bleibender Sammelpunkte, inmitten
der wogenden Vergänglichkeit, erkennen lassen, so ist das
thatsächliche und instinktive Nichtverzichtenwollen des
menschlichen Herzens auf ein Wiedersehen einst geliebter,
aber entschwundener Wesen — nichts, als ein jenem Ringen
verwandtes, mithin natürliches Bestreben. Hingegen ein
Ausreissen und absichtliches Vergessen muss von jedem
geistig höher entwickelten Wesen als ein Naturwidriges und
Lebensfeindliches aufgefasst werden. Falls also die Zukunft
wirklich nichts als das, was uns der Negativist verspricht,
enthielte, falls die reinsten und stärksten individuellen Liebes-
baade nur für einen Augenblick geschmiedet sein sollten —,
dann müssten die hier in Erwartung stehenden Entbehrungen
auf ein künftiges, immer feiner sich organisirendes Geschlecht
geradezu lebenhemmend, lebenverkürzend wirken, was
also in ein allmähliches Aussterben des Menschen hinauslaufen
müsste. Und das erste Stadium dieses Vorgangs ist
in der That der immer weitere Kreise erfassende Pessimismus
, dem sich heute, wie gesagt, schon so Viele in die
Arme geworfen haben, und in dem wir die Hauptursache
der zunehmenden Selbstmordmanie, wie auch der freiwilligen
Ehelosigkeit bezw. der künstlichen Beschränkung der Kinderzahl
aus mehr oder weniger egoistisch motivirten Rücksichten
erblicken.

(Fortsetzung folgt.)

Swedenborg redivivus*)

Von Dozent Dr. Max ITeillHirger (Wien).

Vor einigen Monaten betraute die Stockholmer Akademie
der Wissenschaften ein aus ihrer Mitte gewähltes
Comitö mit der Aufgabe, den handschriftlichen Nachlass
Swedenborg$ zu sichten und, mit Kommentaren versehen,
der Druckerpresse zu überliefern.

*) Wir entlehnen diesen vorzüglichen Artikel, welcher eine
werthvolle und — bei der (für seine ganze Geistesriehtung «massgebenden
) Verehrung des Begründers der „Psych. Stud." für den
schwedischen Geisterseher — unsern Lesern gewins hochwillkommene
Ergänzung unserer vorläufigen kurzen Notiz im vor. Heft S. 640 41
bildet, der Wiener rN. Fr. Presse* vom 20. Septbr. er. — Eed.


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