Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 700
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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700 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 11. Heft. (November 1903.)

mein sittliches Gefühl verletzt. Berufen Sie sich nicht auf
den „Don Juan", den holt der Teufel, den bemitleidet man
nicht, wenn er vom Teufel geholt wird, wie Ihren S a v e 11 o,
der durch die Hand des beleidigten Gatten fällt. Aber
ich sage Ihnen: ich würde auch den Don Juan-Text nicht
zur Komposition gewählt haben, keinen ähnlichen! Meine
ganze Natur sträubt sich dagegen, dem Laster
der Ün8ittlichkeit irgend ein Zugeständniss zu
machen" .. . — Im Winter 1840 wandte sich der von
Gram und Sorge aller Art bedrückte und von einem sogenannten
guten Freund wieder einmal tüchtig betrogene
Lyser in seiner verzweifelten Lage, wo ihm Wechselarrest
drohte, an Mendelssohn, der ihn bei einem wahren Hundewetter
in seinem Stübchen im „Hotel de Prasse" auf dem
Rossmarkt persönlich aufsuchte und die überall sonst vergeblich
gesuchte Hilfe brachte. Als dann L. wieder nach
Leipzig kam, war die Glanzperiode des Gewandhauskonzertes
vorüber und Mendelssohn nach Berlin übergesiedelt; bald
daraul traf ihn die Nachricht seines jähen Todes in Wien.
Hierüber heisst es nun am Schluss des noch heute lesens-
werthen Aufsatzes: „Schreiber dieses las die Nachricht von
Mendelssohn'^ Tod zuerst im „Humorist" in einem Kaffee-
bause und erschrak natürlich furchtbar. Tief betrübt nach
Hause gehend, klang ihm plötzlich eine äusserst schwer-
müthige Weise, die er nie zuvor gehört, noch
gelesen, in den Ohren und mehrere Tage lang wiederholte
sich dieses. Ein in Hamburg lebender Freund, ein
grosser Verehrer Mendelssohn'^, schrieb etwa acht Tage
später über das traurige Ereigniss und gedachte bei dieser
Gelegenheit der letzten Komposition Mendelssohn^'s,
des Nachtliedes von Eichendorff, von welchem eine Abschrift
in Hamburg zirkulirt. Der Freund hatte uns das Motiv
mitgetheilt und mit Erstaunen erkannten wir es ganz als
dasselbe jener schwermüthigen Weise, die wir im Gedanken
gehört, als wir die Todesnachricht gelesen hatten." M,

b) Wollte Kaiserin Eugenie den Krieg von
1870—71 V Nicht ohne Interesse dürfte die Ansicht des
Geschichtsschreibers der napoleonischen Aera, Frederic
Masson, über die oft vorgebrachte Frage sein, ob die
Kaiserin Eugenie den deutsch-französischen Krieg gewünscht,
bezw. desseL Ausbruch befördern geholfen hat. Hierüber
schreibt Adolphe Brisson: Als man einst bei einem Gespräche
die ganze Verantwortlichkeit für diesen Krieg der Kaiserin
zuschob, erklärte Masson eine solche, in Frankreich allgemein
verbreitete Meinung für sehr gewagt. Zunächst spreche
hiefür ein Auftritt, dem er selbst beigewohnt habe, und

*


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